Fuerteventura – Insel der Entspannung

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„Fuerteventura gehört zu den Balearen und wird auch als Insel des ewigen Frühlings bezeichnet.“ Ich durchstöberte das Internet auf der Suche nach dem perfekten Erholungsort. Ich wollte zur Ruhe kommen und einfach mal das Gegenteil von meinen sonstigen Urlauben ausprobieren. Einfach mal faul am Strand liegen und nicht jeden Tag von einem zum nächsten Ort reisen. Sonne tanken und den stressigen Alltag hinter mir lassen. Ob ich das hinbekomme, ist mir nicht im geringsten klar, aber wenn man es nicht ausprobiert, dann kann man es auch nicht herausfinden. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie auf den Balearen war, dachte ich mir, dass ich es doch einfach mal testen könnte. Ich ließ meine Finger über die Tastatur springen und zack hatte ich gebucht.

Das Hotel Fuerteventura Princess liegt an der Playa de Esquinzo und ist nur 5 km vom Jandia entfernt. Feiner Sandstrand, ruhige Lage und gutes Essen, das reichte mir als Argument für meine Buchung. Zwei Wochen später stieg ich aus dem Flieger und ein warmer Wind wärmte mein Gesicht. Es roch nach Urlaub.

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Auf der 110 minütigen Fahrt zum Hotel fing ich mit einem typischen Frauenhörbuch an. Viel Herzschmerz, der unerreichbare Typ, den die Protagonistin am Ende dann doch bekommt. Ja Jungs, das hört sich für Euch vielleicht langweilig an, aber für uns Frauen ist das der perfekte Stoff, um aus dem Alltag auszusteigen. Ich schlief ein. Als ich wieder aufwachte, waren wir da. Ich stieg aus dem Transferbus aus und staunte nicht schlecht. Das Internet hatte mal wieder nicht gelogen. Es sah schick aus und auch der Service beim Check-in war fabelhaft. Ich bekam meinen Zimmerschlüssel und machte mich auf den Weg, um erst mal mein Gepäck auszupacken.

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Was macht man als Erstes, wenn man in einem Hotel absteigt? Genau, man erkundet es. Ich schlenderte durch das komplette Hotel und freute mich schon auf den nächsten Tag, denn mein Plan war, keinen Plan zu haben. Müde fiel ich ins Bett und fing an zu träumen. Von Sommer, Sonne, Strand und Meer.

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Am nächsten Morgen startete ich mein Frühstück mit einem wundervollen Blick aufs Meer. Frisches Obst, das Rauschen des Meeres und eine frische Brise. Perfekter kann ein Tag wahrscheinlich nicht starten. Mit fünf Büchern bepackt, bewegte ich mich in Richtung Strand. Ich wunderte mich, dass dort keine Touristen lagen. Viel mehr haben sich alle auf die Liegen am Pool verzogen. Bis zu diesem Zeitpunkt, konnte ich mir einfach nicht erklären, wie man so doof sein kann, jedes Mal wieder den Weg runter zum Meer zu laufen. Ich wurde dann aber auch schnell eines Besseren belehrt.

 

 

 

banner (1 von 41)Frohen Mutes sprang ich ins kühle Nass und freute mich über die Abkühlung. Die Wellen waren riesig und es machte richtig Spaß, dort einen auf Flipper zu machen. Doch so schön die Wellen auch sind, man sollte man sie nicht unterschätzen. Elegant tauchte ich aus der Welle auf, stellte mich auf meine zwei Beine und ging so feminin wie möglich in Richtung Strand. Man wird ja schließlich von den „Poolliegenliebhabern“ beobachtet. Ich lächelte und war glücklich. Plötzlich erwischte mich mit voller Wucht eine Welle von hinten und riss mir die Beine weg. Ich landete volle Breitseite auf dem Hintern und wurde rückwärts an den Strand gespült. Ich sah nichts außer Wasser, Sand und Blubberblasen. Ein kurzer Aufschrei war dafür verantwortlich, dass sich mein Mund mit Salzwasser füllte. Ich schluckte und hustete. Mein Bikini Höschen füllte sich mit Sand und mein Oberteil saß auch schonmal perfekter. Peinlich berührt, versuchte ich mich wieder auf die Beine zu stellen, aber so einfach war es nun nicht. Super, dachte ich. Gerade angekommen und schon Hotelbekannt und blamiert. Der Wind fegte über den Strand. Ich packte mein Badetuch aus und versuchte es auf dem Strand zu platzieren. Doch selbst das Handtuch gerade auf den Boden zu legen war schon eine Meisterleistung. Mit dicken Steinen klappte es dann irgendwann. Ich atmete aus, streckte mich verlegen und legte mich hin. Ein bisschen relaxen schadet ja nicht. Denkste. Jetzt wurde mir auch ganz schnell klar, warum die besagten Damen und Herren sich eine Liege am Pool genommen haben. Da es auf Fuerteventura tatsächlich sehr windig ist, sieht man innerhalb von vier Minuten aus, wie ein paniertes Hähnchen, dass nur noch auf den Grill gelegt werden muss. Ich halte ja sehr viel von Körperpeelings, aber so eins gehört dann nicht ganz zu meinen Präferierten. Ich gab es auf und gesellte mich zu den anderen Touristen, die wie ich beobachten konnte zu 60% mit schicken Asilette und einer Bildzeitung bepackt ihre viel zu gut gepolsterten Hintern, auf den blauen Liegen platt lagen. So sollte nun mein Urlaub aussehen? Ich entschied mich dafür, dass ich vielleicht doch noch etwas erleben wollte. Sonne habe ich an dem Tag genug gehabt und mein Sonnenbrand sprach für sich. Ich ließ den Tag ausklingen und plante, in den nächsten Tagen doch etwas zu unternehmen.

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Was sollt man auf Fuerteventura unbedingt machen? Man sollte die kleine Insel Los Lobos besuchen. Ein Naturreservat, dass zu einer Wanderung einlädt. Ich stieg in Corralejo auf die Fähre und ließ mich auf diese wunderschöne Insel bringen. Am Steg angekommen, genoss ich erstmal den Blick auf Fuerteventura und auf Lanzarote. Alles wirkte lediglich einen Katzensprung entfernt.  Die Insel “Lobos del mar” (Seelöwen) ist bekannt für die damalige Population von Seelöwen. Doch leider ist dies heute nicht mehr der Fall. Dafür habe ich hier aber ganz viele Vögel entdecken können (kleine Sturmtaucher, der Sturmvogel, der Fischadler, die Weißkopfmöve).

 

 

 

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Da dies ja eigentlich kein Wanderurlaub werden sollte, steckten meine Füße statt in Wanderschuhen, in Flip Flops. Egal, dachte ich mir, sollen die guten H&M Latschen doch mal zeigen, was sie können. Auf der Insel gibt es genau ein Fischrestaurant, dass zum Verweilen einlädt. Menschen? Fehlanzeige, denn die Insel ist unbewohnt.

banner (33 von 41)Ich wanderte los. Die Ruhe war etwas gewöhnungsbedürftig, aber genau das Richtige für mich. Ich sang so vor mich her, als plötzlich ein Rennvogel meinen Weg kreuzte. Wow! Ein Vogel, der auf der roten Liste steht. Ich setzte mich auf den Weg und schaute ihm zu. Er reckte den Kopf und aß. Die Sonne war allerdings so heiß, dass ich dann entschloss meinen Weg in Richtung Leuchtturm weiter zu gehen. banner (37 von 41)Meine Füße trugen mich, die Flip Flops brannten sich fest. Ich schaute mir in Ruhe den Leuchtturm an und entschloss dann wieder zurück zur Bootsablegestelle zu gehen. Auch einen Vulkan sah ich auf meinem Weg zurück. Insgesamt bin ich drei Stunden gewandert und ich bin mir sicher, dass dies einer der schönsten Ausflüge ist, den man auf Fuerteventura machen kann.

 

 

 

banner (28 von 41)Der nächste Tag stand wieder ganz im Zeichen der Entspannung. Der Katamaran La Santa Maria versprach einen Schnorchelausflug und einen ganzen Tag Entspannung auf dem Boot. Nach der Wanderung am Tag zuvor, war dies eine willkommene Abwechslung. Nachdem ich das Boot betreten hatte, reichte mir der Kapitän direkt erst mal einen Kurzen, der auf Fuerteventura hergestellt wird. Neben mir waren noch drei Rentner und drei tätowierte Paare mit auf dem Schiff. Der Kapitän und sein Kollege begrüßten uns und schon ging es los. Ich legte mich ins Netz, dass direkt über dem klatschenden Meerwasser hing und genoss die Sonne. Ich war glücklich und genoss das hochspritzende Wasser. Auf dem Weg zum Schnorchelplatz, geschah das Unglaubliche. Ich sah zum ersten Mal in meinem Leben Delphine und dann gleich so viele. Sie schwammen neben dem Boot her und versüßten mir den Tag. Am Schnorchelpunkt angekommen, sprang ich ins Wasser und begab mich auf die Unterwassererkundung. Eine Katamaranfahrt lohnt sich auf jeden Fall auch. Solltet Ihr mal ausprobieren.

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Am nächsten Tag wollte ich die Insel mit dem Auto unsicher machen und mein Weg führte mich geradewegs nach Betancuria.  Die historisch bedeutsamste Stadt Fuerteventuras, hat ihren eigenen Charme. Solltet ihr mal dort hin kommen, dann besucht unbedingt das Restaurant Casa Santa Maria, dass sich in einem Herrenhaus versteckt hat. Es gilt als schönstes Restaurant auf Fuerteventura und wurde vom „Guide MICHELIN“ schon mehrfach ausgezeichnet. Sobald man sich dort hinsetzt und einatmet, verwöhnen blumige Düfte die Nase. Überall blühen Blumen und der Duft des leckeren Essens, lässt einen in andere Sphären schweben. Auch die Kirche Santa Maria ist einen Besuch wert. So viel Maria dachte ich mir, da kann es einem schon mal schwindelig werden. Ich setzte mich auf die Bank und starrte die Kirche an. Ein architektonisch interessantes Gebäude, wie ich eindeutig feststellen musste.

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Weiter ging es auf eine Anhöhe, von wo man einen tollen Blick über die kahle Insel hat. Dass sie vulkanischen Ursprungs ist, merkt man hier sofort. Auch wer mal einen Blick weiter riskiert, kann bis nach Nordafrika schauen. Ein Ausblick, den man sicher niemals mehr vergisst.

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Ich machte einen kleinen Rast in Puerto de la Cruz, einem wunderschönen kleinen Fischerdorf.

Am nächsten Tag wollt ich als todesmutiger Pirat die von vielen so angepriesene Piratenhöhle besuchen. Die Höhle liegt nördlich des Fischerdorfes Ajuy in der schwarzen Bucht „Calenta Negra“. Mir fiel sofort der schwarze Sand auf, der dem Ganzen gleich noch eine mystischere Bedeutung gab. Die Wellen schlugen so hoch, dass ein Schwimmen dort unmöglich gewesen wäre.

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Ich wanderte über einen sandigen Weg und der Wind blies mir ins Gesicht. Dann betrat ich die erste Höhle, die in etwa 600 Meter in den Felsen rein ragt. Man kann nur zwei der Höhlen besichtigen. Zur Ersten kommt man über eine Treppe und die Zweite erreicht man dann in dem man von der Ersten weiter klettert. Festes Schuhwerk ist hier unabdingbar.

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Ich fühlte mich tatsächlich wie eine kleine Piratin. Wieder ein schöner Ausflug, dachte ich. Jetzt war aus meinem normalen Urlaub doch noch ein Abenteuerurlaub geworden, wenn auch in kleinerer Ausführung.

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Nachdem ich noch einen kleinen Snack im nahe liegenden Restaurant zu mir genommen hatte, fiel ich kaputt ins Bett. Am nächsten Tag fuhr ich dann zur Windsurfing Meisterschaft, die zu dieser Zeit dort stattgefunden hat.
Wer eine Urlaubsinsel sucht, auf der er entspannen, aber trotzdem sportlich aktiv sein kann, der ist auf Fuerteventura sicher richtig.

 

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