Gran Canaria – Kanareninsel mit Rentnercharme

Gran Canaria – Partyinsel mit Rentnercharme

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Gran Canaria zählt zu einem der liebsten Urlaubsorte der Deutschen. Doch das war für mich nicht der Grund, warum ich entschloss, ein verlängertes Wochenende auf der Sonneninsel verbringen zu wollen. Ein Besuch bei meinem Opa und meinem Onkel stand auf dem Plan. Ja, die beiden haben das gemacht, was ich mich wahrscheinlich nie trauen werde-sie sind ausgewandert.
Was braucht man, um ein Familientreffen zu einem Event werden zu lassen? Nicht viel. Ich packte, buchte den Flug, einen Mietwagen und das Hotel und sammelte meinen Mama am Tag des Abfluges ein. Ein wundervolles Mama-Tochter Wochenende lag vor uns. Da mein Opa allerdings gesundheitlich angeschlagen war, fuhren wir mit gemischten Gefühlen zum Flughafen. Das ist wahrscheinlich der Nachteil, wenn man so weit voneinander entfernt wohnt, denn man kann nicht mal eben so vorbei fahren, wenn man sich Sorgen macht.
Kurz vor dem Abflug genehmigten wir uns noch einen Kaffee und beobachteten die gehetzten Gestalten, die sich auf dem Weg zum Gate fast überschlugen. Eine Großfamilienmutti schrie ihre Kinder zusammen. „Jeany, Angelina-Jolie, Mara-Jane und Jamie-Oliver kommt jetzt endlich, der Flieger wartet nicht auf Euch, dann fliege ich alleine nach MAAAHLLORCA“. Wieder mal war ich von der kreativen Namensgebung beeindruckt. Diese Mama hatte sich vermutlich richtig viele Gedanken gemacht und dabei zu viel Fernsehen geschaut. Ich drehte mich um und dankte meiner Mama dafür, dass sie mir so einen tollen Namen ausgesucht hat, denn es hätte mich auch schlimmer treffen können. Unser Flug wurde aufgerufen. Wir flogen mit Ryanair, was kein Problem ist, wenn man sich vorher die Gepäckbestimmungen genau durch liest. Das hat ein Rentnerehepaar leider nicht getan und schimpfte wildgestikulierend und durcheinanderschreiend einen Flugbegleiter an, der von ihnen verlangte das Handgepäck in die Vorgabehalterung zu stecken. „Einen Scheißdreck werde ich machen, machen sie das doch selber, was ist denn das für ein nichtvorhandener Service“. Opa Kalli-wie ich ihn nannte, wechselte seine Gesichtsfarbe im Sekundentakt. Natürlich war der Koffer zu groß und passte nicht in die Halterung. Langsam tat er mir leid, wobei ich sagen muss, dass auch der Angestellte keinen einfachen Job hat. Nach einer 10-minütigen Diskussion, blieb Kalli nichts übrig, als den Koffer aufzugeben.
Im Flieger den richtigen Sitznachbarn zu bekommen, ist ein bisschen wie Roulette spielen. Gut ich hatte schon mal Glück, denn meine Mum saß direkt neben mir, aber der Platz neben ihr war noch frei. Da kam er. Groß, an die 50 und mit gelben verqualmten Bart und unansehnlichen Zähnen- Karl-Heinz. Er begrüßte uns gleich mit Handshake, während seine Frau drei Reihen hinter uns Platz nahm. Das kann ja lustig werden, dachte ich mir. Kaum waren wir in der Luft, rief Karl-Heinz nach der Stewardess. „Sagen sie junge Frau, wo kann ich denn hier mal eine qualmen“. Die Stewardess machte ihm klar, dass dies auf diesem Flug leider nicht erlaubt sei. Entsetzt starte er die Dame an und drehte sich zu seiner Frau um. „Angelika das hättest du mir sagen können, dass man in so einem Flugzeug nicht rauchen kann, da wäre ich doch in Wuppertal geblieben“. Seine Frau war sichtlich beschämt und rutschte immer tiefer in ihrem Sitz. Dann bestellte er sich gleich fünf Schnäpse und schob diese dann auf dem Tablett, was er runter geklappt hatte, herum. Er spülte einen nach dem Anderen die Kehle runter und wurde immer lauter und lauter. Seine Schnapsfahne kam auch langsam bei mir an.

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Am Flughafen angekommen, nahmen wir unseren Mietwagen entgegen. Ein wundervoller kleiner Toyota. Ich öffnete das Fenster und warme sandige Luft kam ins Auto geströmt. Wundervoll. In unserem Hotel dem Parque Christobal in Playa del Inglés angekommen, empfing uns der nette Herr an der Rezeption mit seinen butterbeschmierten Schillerlocken und freute sich einen Ast ab. Das Hotel war vergleichsweise günstig und tatsächlich auch empfehlenswert. Das Auto konnte man direkt vor dem Hotel abstellen, vielleicht nicht ganz unwichtig für die Leute unter Euch, die ebenfalls mit einem Mietwagen unterwegs sind. Das Hotel liegt zudem nur wenige Schritte von den herrlichen Stränden im Süden Gran Canarias entfernt.

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Die Bungalows waren sehr einfach eingerichtet, aber groß und hell. Als Sparfuchs ist ein solches Bungalow natürlich eine feine Sache, denn schnell selber was kochen ist in einem normalen Hotelzimmer nicht möglich. Aber auch das Essen im Hotel war super.

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Nach dem wir ausgepackt hatten, ging es los um meinen Opa zu besuchen. Ein Wiedersehen unter der Sonne Gran Canarias, das kann ja nur gut werden.

Nachdem unsere Familienzusammenführung 1a geklappt hat, wollten meine Mama und ich auch etwas vom Strand und dem Meer sehen. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg.

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Alleine schon der Fußweg zum Meer war ein Erlebnis. Gran Canaria ist durch seine tolle Natur wirklich sehenswert. Der 2,7 km lange Playa del Inglés ist wunderschön und einer der bekanntesten Strandabschnitte in Spanien.

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Ich steckte meinen Fuß ins Meer und schloss die Augen. Immer wenn ich am Meer bin, habe ich das Gefühl, ein stückweit freier zu sein. Kennt das Gefühl jemand von Euch? Mir viel sofort auf, dass viele Touristen schon etwas älter sind. Rentner soweit das Auge reicht. Das störte mich aber nicht. Da ich keine Badesachen dabei hatte, entschlossen wir die Promenade Paseo Costa Canaria entlang zu laufen. Zahlreiche Geschäfte säumten unseren Weg. Braungebrannte Menschen liefen lachend die Promenade auf und ab. Hier gefällt es mir, dachte ich. Auf dem Weg zurück kamen wir auch am berühmten FKK Strand vorbei. Dicke, dünne, große und kleine Menschen lagen dort wie Ölsardinen in der Sonne und röteten ihren Teint.

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Am frühen Abend wollten wir etwas essen gehen und entschieden uns für das Pub Bucanero. Wer es liebt, Menschen zu beobachten, ist hier genau richtig. Bierbäuchige Touristen schoben sich von einer Bar in die Nächste und sangen teilweise lauthals undefinierbare Lieder. Ich musste wieder an unseren Flugsitznachbarn Karl-Heinz denken, der sich hier wahrscheinlich richtig wohl fühlt. Ich grinste und trank einen Schluck Sangria. Das Essen dort war ok, man darf nicht vergessen, dass wir im reinsten Tourilokal saßen. Aber das muss man sich ja auch einmal im Leben geben – nicht!

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Am nächsten Tag starteten wir unseren Shoppingmarathon. Im Einkaufszentrum Cita, dass leider etwas herunter gekommen war, gab es alles was das Herz begehrt und nicht braucht. Dementsprechend klein war dann auch die Ausbeute. Den Abend verbrachten wir bei einem leckeren Familienessen. Am nächsten Tag ging es schon wieder zurück. Viel zu kurz, um wirklich viel von der Insel zu sehen, aber für einen ersten Einblick reichte es.
Vergleichsweise ist Fuerteventura eher nach meinem Geschmack. Gran Canaria ist vergleichsweise touristischer und deutscher. Wer aber einen günstigen Urlaub mit Touristenmeile braucht, ist hier sicher richtig.

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