Ägypten – Dahab – Blue Hole

 

 

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Bei meinem letzten Ägypten Urlaub, wollte ich unbedingt einen Ausflug nach Dahab machen. Dem Ort, an dem es den gefährlichsten Tauchspot der Welt gibt. Das Blue Hole. Von Sharm el Sheikh, sind es ca. 80 km bis nach Dahab. Der von Touristen geliebte Ort, liegt auf einem schmalen Küstenstreifen am Roten Meer. Früher wurde Dahab ein gewisser Hippietourismus nachgesagt, von dem allerdings heute nicht mehr viel übrig geblieben ist. Das ehemalige Fischerdorf ist heute von Hotels besiedelt. Doch auch viele leerstehende Neubauten lassen erahnen, dass es vermutlich mal besser um den Tourismus stand, als heute. Am 24.04.2006 gab es in Dahab einen Terroranschlag, bei dem einige Menschen starben. Ein Punkt der in mir ein wenig Unbehagen auslöste. Zumal ein Schriftstück von uns unterschrieben werden musste, bzgl. der Überfahrt nach Dahab, in dem wir versicherten, über die politische Lage aufgeklärt zu sein. Dennoch muss ich immer wieder feststellen, dass die Medien oftmals übertreiben, denn wir haben im ganzen Urlaub von den Unruhen überhaupt nichts mitbekommen. Um sechs Uhr klingelte mein Wecker und dann hieß es „aufsitzen“ und ab in Richtung Dahab. Wir passierten mehrere Kontrollen und fuhren lange Zeit durch die verlassene Wüste.

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Ich wurde müde und schlief ein, schließlich ist sechs Uhr eine untypische Urlaubszeit. Kurz bevor wir Dahab erreichten, wurde erneut durch einen Grenzposten gecheckt, wer im Auto sitzt und was unser Anlass war, nach Dahab zu reisen.

Wordpress Ägypten-45Ich entspannte mich und hoffte, dass alles gut geht. Kurz vor Dahab, mussten wir tanken. Ich wunderte mich schon, dass kaum einer das Auto verließ. Ich stieg aus und betrat die Tankstelle. Ich wurde nett empfangen und kaufte ein paar Leckereien. Für zwei Red Bull und ein paar Kekse, bezahlte ich 12 Euro. Ich staunte nicht schlecht, aber natürlich war mir auch klar, dass das Essen und die Lebensmittel ja auch nach Dahab transportiert werden müssen, um sie dann an die markenverwöhnten Touristen zu verkaufen.

Ich stiegt wieder in unseren kleinen Bus und mümmelte so vor mich her. Dann ging es endlich nach Dahab herein. Auch vor dem Eingang zu diesem niedlichen Städtchen, waren Männer mit dicken Gewehren postiert. Sie lächelten freundlich und ließen uns passieren. Was ein Abenteuer, dachte ich. Weiter ging es an zig leerstehenden Häusern vorbei, die am Meer gebaut wurden. Die Grundrisse ließen erahnen, dass es um die Wirtschaft dort schonmal besser gestanden hat. Dennoch zählt Dahab ca. 5000 Einwohner, was für diesen Ort wirklich viele sind. Wir fuhren am Meer entlang und ich freute mich schon auf den bevorstehenden Tauchgang. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nur, dass es sich um ein Loch im Meer handelt und ein damit verbundenes Naturerlebnis. Dieser Ausflug kostete uns ganze 50 Euro mehr, als ein normaler Tauchgang.

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Unser Fahrer war hellauf begeistert von den sandigen Straßen. Er gab Gas und der Sand pulverte uns um die Ohren. Bis er auf einmal den falschen Weg einschlug und wir prompt stecken blieben. Die Sonne knallte und erreichte bereits die 40 Grad Marke. Jetzt konnte das Abenteuer beginnen. Wir stiegen aus und packten alle an. Mit 8 Menschen, versuchten wir, das Auto aus dem Sand zu befreien, ohne Erfolg. Wir steckten mehr als fest. Sofort wurde unsere zweite Tauchgruppe angerufen. Der Fahrer dieser Gruppe holte uns dann ab. Nass geschwitzt, stiegen wir ins Auto. Wir lachten und konnten somit den Punkt „einmal in der Wüste stecken bleiben“ getrost auf unserer “ To do Liste des Lebens“ abhaken. Immer wieder passierten Kamele unser Auto, bis auf einmal ein wild gewordenes Kamel direkt auf unser Auto zu raste. Wer Sebastian Vettel verehrt, hätte in diesem Moment den Kamelbesitzer als neuen König ernannt, denn dieser versuchte das entlaufene Kamel wieder einzufangen. Ohne Erfolg. Wir konnten uns vor lauter Lachen kaum noch auf dem Sitz halten. Ein Bild für die Götter.

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Nach diesem Erlebnis ging es weiter in Richtung Blue Hole. Das Blue Hole ist eine ozeanografische Öffnung (Loch) im Dach eines Küstensaumriffes. Dass es zudem der gefährlichste Tauchplatz auf der Welt ist, erfuhr ich dann erst im Gespräch mit dem Tauchguide. Bereits 130 Menschen sind hier seit 1997 gestorben.

Die Gedenktafeln waren überall am Felsen montiert und ließen uns erahnen, was hier wohl schon alles passiert ist. Das Blue Hole ist von Innen 110 Meter tief und von Außen erreicht die Tiefe sogar 210 Meter. Ein Paradies für Abnoetaucher.

 

 

 

 

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Warum sterben dort so viele Menschen? Diese Frage brannte mir auf der Seele, denn ich wollte jegliche Gefahr meiden. Das Gefährliche an diesem Tauchgang ist die Arch. Ein Durchgang vom Blue Hole ins offene Meer. Dieser Durchgang liegt in 55 Metern Tiefe. Ab 30 Metern kann der Tiefenrausch einsetzen und viele Parameter ändern sich. Viele Menschen finden auch die Arch nicht sofort, da im Inneren des Blue Hole oftmals keine komplett klare Sicht ist. Gut, dass man als Sporttaucher nur 30 Meter tauchen darf, ohne die vorgegebene Tiefengrenze der Tauchsportverbände zu verletzen.

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Mir war mulmig zu mute, dennoch wollte ich unbedingt das Blue Hole betauchen. Ich packte mein Equipment und schwitzte mehr denn je. Mit dem Equipment mussten wir dann noch ca. 150 Meter laufen, um zum Einstieg „The Bell“ zu gelangen. Stellt Euch vor unter Euch ist ein 30 Meter langer Schlauch durch den man sich in die Tiefe fallen lassen „muss“. Ein unfassbares Gefühl, dass für mich noch Sensationeller war, als das Blue Hole an sich.

Bildschirmfoto 2015-09-19 um 15.50.48 Wir tauchten am Riff entlang und bei ca. 5 Metern ins Blue Hole hinein. Wundervoll der Anblick. Nachdem wir fertig waren mit einem zweiten Tauchgang am Canyon, ging es ins Städtchen, um ein Mittagessen zu genießen.Dahab ist ein schönes kleines Städtchen, welches zum Flanieren, Feilschen und Entspannen einlädt. Dennoch hat es einen kleinen Touch von einer Geisterstadt. Wenn man mal die Promenade entlang läuft, findet man dort auch wieder viele leerstehende Restaurants.

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Teilweise mit eingeschlagenen Fenstern und Türen. Doch im Kern der Stadt boomt das Leben. Im Gegensatz zu Sharm el Sheikh, ist es hier trotz allem weniger touristisch und vor allem ruhiger. Auch die Händler sind weniger aufdringlich.

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Essen gab es für uns im Al Capone. Einem kleinen Restaurant, dass allerlei Auswahl auf der Karte stehen hatte. Neben Pizza gab es Nudelgerichte, Pommes und Salate. Die Qualität des Essens war für ägyptische Verhältnisse wirklich gut. Wäre der Kellner nicht nach dem Servieren an den von Sand bepackten Ventilator gestoßen, der unserem Essen das Gewisse sandige Etwas verpasste. Die Preise in Dahab sind ebenfalls nicht so gesalzen wie in Sharm el Sheikh.

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