Tulum – Magischer Ort mit Hippie-Flair

Schon seit längerem stand fest, dass der nächste Urlaub nach Mexico gehen sollte. Im Dezember machte ich mich auf die Suche nach günstigen Flügen. Auf der Seite von Tuifly wurde ich dann fündig.

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Schnell stand unsere Reiseroute fest.

Tulum – San Pedro (Belize) – Palenque – Aqua Azul & Misol- Ha – San Cristóbal de las Casas – Isla Mujeres

Erster Stop Tulum

Um 10.10 Uhr starten wir Non-Stop unsere Reise von Köln nach Cancun mit Eurowings. In Cancun angekommen, wird unser Gepäck ausführlich inspiziert. Nachdem alles ok ist, verlassen wir den Flughafen und halten uns rechts, um zur ADO Station zu gelangen. Wir stellen zum ersten Mal fest, dass Mexikaner keine Englischprofis sind, was sie ja auch nicht sein müssen. Eine kleine Spanisch Exkursion hätten wir dennoch besser vor unserem Urlaub gemacht. Die Sonne strahlt und wir können zum ersten Mal die Sonnenbrille auspacken.

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Nach einigem Hin und Her nehmen wir den Bus nach Playa del Carmen und steigen dort direkt in den Bus nach Tulum um. Das Ticket kostet 130 Pesos (umgerechnet ca. 6,50 Euro) und die Fahrt dauert 2 Stunden. Die Busse fahren in regelmäßigen Abständen. Ein Taxi hätte uns 100 Euro gekostet, was ein Wucher. Nach einem so langen Flug erscheint uns die Busfahrt ewig, obwohl wir von den wirklich gut ausgestatteten Bussen überrascht sind. Ich lasse meinen Blick schweifen und versuchte zu erahnen, was uns in Mexico erwarten wird.

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In Tulum angekommen, schnappen wir uns ein Taxi und fahren zu unserer Unterkunft die wir über Airbnb gebucht haben. Eine 70qm Wohnung, die auf den Fotos schon wirklich gut aussah.
Von Außen sieht das Haus sehr ansprechend aus. Wir klingeln und klopfen und versuchen unseren Host anzurufen. Nach 20 Minuten öffnete uns die Schwester des Gastgebers. Sie hat uns nicht gehört, da ihr Baby krank ist. Sie zeigt uns die Wohnung und gibt uns eine Karte, damit wir uns in Tulum zurecht finden. Nach 22 Std. auf den Beinen, sind wir froh, etwas Essbares vorzufinden. Die Dame des Hauses hat uns Bier, Cola, Eier, Brot, Milch, Cornflakes und einen Obstkorb bereit gestellt. Das ist unsere Rettung. Völlig übermüdet lassen wir uns ins Bett fallen.

Mein persönlicher Unterkunftstipp für Tulum Studio in Tulum. Die Kosten betragen aktuell 90 Euro die Nacht und man muss mindestens drei Nächte bleiben. Es gibt auch noch viele andere tolle Wohnungen in Tulum, die oftmals günstiger sind als die Hotels am Meer.

Am nächsten Morgen blinzele ich bereits um 07.15 Uhr der Sonne entgegen. Der Raum ist von Sonnenstrahlen erfüllt und der Himmel knallblau.  An der Wand klettert ein kleiner Gecko entlang und reckt seinen müden Kopf. Zeit zum Aufstehen, ich gehe duschen. Der Plan des Tages besteht daraus lecker frühstücken zu gehen und die Ruinen von Tulum anzusehen. Wir entscheiden uns zu Fuss die Gegend zu erkunden. Grob erinnern wir uns daran, was Gorans Schwester uns erzählt hat. Wir laufen los. Die Sonne knallt und schnell wird uns klar, dass Tulum wohl besser mit dem Fahrrad zu besichtigen ist. Nach drei Kilometern, einem Sonnenbrand und ersten Blasen an den Füßen, kommen wir um 08.00 Uhr bei den Ruinen an. Die Öffnungszeiten der Ruinen sind von Mo. – Fr. von 08:00 – 17:00 Uhr und der Eintritt kostet 57 Pesos (ca. 2,50 Euro). Noch sind wenige Touristen da und wir genießen den Ausblick. Tulum ist toll denke ich und lasse mir den Wind um die Ohren wehen. Nach einem Frühstück bei Starbucks sind wir gewappnet für den weiteren Tag. Langsam kommen auch die Menschenmassen, von denen ich bereits im Internet gelesen habe, an den Maya Ruinen an. Ich staune nicht schlecht. Ganze Reisebusse karren Touristen bis vor den Eingang. Früher hieß Tulum (Stadtmauer)  übrigens Zamá (Morgendämmerung).

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Als Nächstes, schnappen wir uns ein Fahrrad und fahren zu dem Strand der einst als schönster Strand auf der Welt ausgezeichnet wurde. Playa Paraiso. Wir stellen die Räder ab und stellen fest, dass wir die Einzigen sind, die kein Vorhängeschloss haben. Egal, No Risk, No Fun… Der Strand ist wunderschön. Türkises Wasser und Palmen soweit das Auge reicht dazu viele Touristen. Die Schnorchelausflüge die hier angeboten werden sind mit 250 Pesos ( ca. 13,50 Euro) viel zu überteuert, denn die Riffe sind nicht besonders intakt. Außer einem toten Fisch und ein paar farblosen Korallen, erfreut sich unser Taucherherz keiner besonderen Fischvielfalt.

Tulum und die wundervollen Cenoten

 

Die Cenoten sind wohl das absolute Highlight jedes Tulum Besuches. Es gibt eine große Auswahl in der direkten Umgebung. Durch den Einsturz von Höhlendecken, entsteht ein dolinenartiges Kalksteinloch, das mit Süßwasser gefüllt ist.

Die schönsten Cenoten…

  • Cenote Calavera ( das Besondere ist, dass man von ca. 2-3 Metern in das Loch springen muss. Zudem gibt es eine Halokline die man durchtauchen kann )
  • Cenote Dos Ojos ( besteht aus zwei Teilen ), hier kann man zwei Tauchgänge machen
  • Gran Cenote ( eine wunderschöne Cenote mit tollem Lichtspiel )
  • Cenote Angelita ( eine Schwefelschicht in der Halokline auf ca. 28m Tiefe )
  • Cenote The Pit ( Schwefelwasserstoff-Wolke in 30m Tiefe )

In Tulum selber gibt es genug Anbieter, bei denen man einen Schnorchel- oder Tauchausflug in die beliebtesten Cenoten buchen kann.

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Wir machen uns auf den Weg zu Dos Ojos. Einer wunderschönen Cenote, die allerdings sehr touristisch aufgezogen ist. Überall weisen einem Hinweisschilder den Weg. Wir bekommen eine lange Einweisung von unserem Tauchlehrer, der sehr darauf achtet, dass im Vorfeld alle Fragen geklärt sind. Geplant sind zwei Tauchgänge. Wir tauchen ab und uns eröffnet sich eine ganz neue Welt. Es ist ein wenig gespenstig aber noch vielmehr faszinierend. Nach 45 Minuten tauchen wir wieder auf. Ich schleppe die leere Flasche auf meinem Rücken in Richtung Auto als mein Flip Flop reißt. Na super, denke ich. Auch der zweite Tauchgang ist faszinierend.

Am nächsten Tag entscheiden wir uns, die Cenote Calavera zu betauchen. Als unser Guide uns erklärt, dass wir mit dem vollen Equipment aus geschätzten 3 Metern ins Wasser springen müssen, wird mir kurz schlecht. Ich habe in der Schule bewusst nach dem Silberabzeichen aufgehört, weil mir das Springen vom 3er schon alles abverlangt hat. Meine Innere Stimme überlegt hin und her. Soll ich oder soll ich nicht. Während ich noch überlege, springe ich mit einem Ruck ins Wasser. Kurzer Schrei, Wasser, Blubberblasen und ich stelle fest, dass ich noch lebe, welch ein Glück. Der Tauchgang in diese viel dunklere „Höhle“ macht mir ein wenig Angst, aber die Abenteuerlust siegt. Wir tauchen ab. Eine neue Welt eröffnet sich uns. Wieder anders als in der gestrigen Cenote Dos Ojos. Durch den Übergang zwischen Süß-und Salzwasser, entsteht die sogenannte Halokline. Beim Durchtauchen der Schichten, verschwimmt das Bild vor Augen und alles ist unscharf und wie in einem Traum. Ich leuchte auf die Flossen meines Vordermannes, damit ich den Anschluss nicht verpasse. Ein Erlebnis, dass ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

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Mittags entscheiden wir uns dafür, lecker essen zu gehen. Sechs Kilometer von unserer Unterkunft entfernt, befindet sich das vegane Restaurant Restaurare, Eine absolute Empfehlung meinerseits. Wer keine Lust mehr auf typisch Mexikanisches Essen hat und gerne seine Geschmacksnerven mal wieder anregen möchte, sollte sich dort mindestens einmal im Urlaub verwöhnen lassen. Das Restaurare liegt an einer schmalen Straße und führt nach hinten in den „Dschungel“. Wer sich für dieses Restaurant entscheidet, sollte unbedingt Mückenspray auflegen, um den Blutsaugern gar nicht erst die Möglichkeit zu geben, sich aussaugen zu lassen. Allein der Weg zum Restaurare ist wundervoll. Man fährt am Strand entlang und kann Pelikane und Einheimische die Fische fangen beobachten.

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Die Strände sind wunderschön und weniger touristisch. Im Restaurant angekommen, werden wir nett empfangen und bekommen wunderbares Essen serviert. Für mexikanische Verhältnisse ist dieses Restaurant eher teuer.

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Man kann es preislich mit einem deutschen Restaurant vergleichen. Was uns hier geboten wird, ist allerdings erste Klasse. Leckerer Kaffe, schokoladiger Kuchen und auch die Hauptgerichte waren ein Gedicht. Nach dem Essen geht es für uns wieder zurück zu unserer Unterkunft, denn schließlich wollen wir uns für einen Mojitoabend fertig machen. Frisch geduscht, geht es dann zu Fuss in die wohl beste Cocktailbar, die man in Tulum finden kann. Die Batey Mojito & Guarapo Bar wird schnell zu unserer liebsten Bar in Tulum. Einheimische spielen Mexikanische Klänge und der Maracuja Mojito ist der Beste, den ich in meinem Leben bislang trinken durfte.

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Am Abend gehts dann in eine sehr kleine und schnuckelige Tapasbar. Das „La Gloria de Don Pepe“ bietet unterschiedliche Tapasvariationen an und liegt versteckt in einer Seitengasse.

Street Art

Fans von Street Art kommen in Tulum voll auf ihre Kosten. Überall findet man coole Graffitis an den Wänden der Häuser.

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Sian Ka´an Nationalpark 

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Am nächsten Tag starten wir eine Sian Ka´an Tour. Der Sian Ka´an Nationalpark ist ein UNESCO Weltnaturerbe.

Um 12 Uhr werden wir von Martine abgeholt und kommen nach ca. 20 Minuten Fahrtzeit im Dschungel an. Eingesprüht mit Mückenspray, starten wir die viel zu teuere Tour (110 Dollar) in der Hoffnung, ein kleines Abenteuer zu erleben. Doch aus dem Abenteuer wird leider nichts, da Martine sich selber sehr für die Flora und Fauna interessiert und uns in viel zu schnellem Englisch absolut lebensnotwendige Informationen zu Ameisen und Bienen weitergibt. Wir langweilen uns zu Tode. Jeder, der einen Ausflug dorthin machen möchte, sollte dies in eigener Regie machen, denn mit dem Taxi ist man preisgünstiger unterwegs und kann dann im eigenen Tempo entscheiden, was man sehen möchte und was nicht. Der interessantere Part der Tour startete dann auf dem Wasser.

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Nach einer rasanten Motorbootfahrt durch die Mangroven, dürfen wir floaten. Auf unseren Sicherheitswesten gleiten wir durchs Wasser und lassen uns Flussabwärts tragen. Während dieser 30 Minuten, die wunderbar entspannend sind, fängt es an zu regnen. Von dem im Nationalpark lebenden Jaguar, dem Puma, dem mittelamerikanischen Tapir und dem karibischen Manati haben wir leider bei unserem Ausflug nichts sehen können. Die beste Aussicht hat man von einem 25 Meter hohen Aussichtspunkt. Der wackelige Turm darf von fünf Menschen gleichzeitig bestiegen werden.  Als Snack gibt es einen Kaktussalat mit Tacos. Eine interessante kulinarische Erfahrung.

Ein weiteres Restaurant, welches ich Euch empfehlen kann, ist das „Sale e Pepe„. Dort waren wir abends essen. Ein Restaurant mit bunt bemalten Wänden. Hier können Gäste Grußbotschaften hinterlassen und Sprüche an die Wand schreiben.

Wenn man in Tulum ist, sollte man auch einen Ausflug nach Chichén Itzá machen. Warum Ihr keinen Ausflug über eine Agentur buchen müsst, sondern ganz einfach mit dem ADO Bus hinkommt, erfahrt Ihr in meinem nächsten Bericht…