Rom – Cooking with Nonna

Auf was freut man sich am meisten, wenn man nach Italien reist?

Mir fallen da gleich ein paar Dinge ein. Die Sprache, der Lifestyle und vor allem das Essen.
Dass Italiener gut kochen können steht außer Frage. Ins Restaurant gehen kann jeder, doch ich wollte mehr – nämlich selber kochen lernen, wie eine richtige Italienerin.

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Nun stehe ich hier in einer italienischen Küche mitten in Rom. Gebucht habe ich den Kochkurs über Eating Italy Food Tours in Rome. Nonna Antonella empfängt mich mit einer herzlichen Umarmung. Sie sieht nett aus und ich fühle mich direkt pudelwohl. Wie ich später erfahre, lebt sie in Rom und hat einen Mann und zwei Kinder (Luca und Michela). Dreimal die Woche gibt sie diesen Kochkurs, der ca. vier Stunden dauert und aus 4 Gängen besteht. Zwei weitere Nonnas sind ebenfalls im Einsatz, um Menschen aus der ganzen Welt die italienische Küche etwas näher zu bringen. Sie lächelt und wir unterhalten uns noch ein wenig. Ich bin die Erste, die in der schnuckelig eingerichteten Küche steht. Da Nonna als waschechte Römerin italienisch spricht, steht ihr noch eine Kollegin zur Seite, die mindestens genauso sympathisch ist und alles auf Englisch übersetzt. Im Vorfeld der Tour wurde ich direkt gefragt, ob ich Allergien gegen bestimmtes Essen habe, oder aber sonstige Anmerkungen. Ich gab an, dass ich Vegetarierin bin, was absolut kein Problem zu sein schien.

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Nun treffen auch die anderen Teilnehmer des Kurses ein. Insgesamt sind wir nun zu fünft. Ich spitze meine Ohren und lausche was Nonna zu erzählen hat.

Die Speisekarte für den heutigen Abend (Menú del Giorno) sieht abwechslungsreich und interessant aus.

  • Antipasto (Bruschetta pomodoro e basilico)
  • Primo Piatto (Ravioli con Ricotta & Spinaci)
  • Secondo Piatto (Saltimbocca alla Romana)
  • Dolche (Tiramisu)

Als Erstes stellen sich alle kurz vor und dann geht es auch schon los. Bei einem Glas Prosecco kommen wir gleich in Plauder-und Arbeitslaune.

Als Erstes stellen wir selber den Nudelteig her, denn der muss danach erstmal ziehen. Ich knete die weiche Masse zwischen meinen Händen hin und her und knalle den Teig immer wieder auf den harten Untergrund. Bis Nonna mit dem Teig zufrieden ist, dauert es etwas. Sie erzählt uns, dass man keine Therapie mehr braucht, wenn man Teig knetet, für sie ist es wie Meditation. Der Teig ist fertig, wenn man hineindrückt und er sich von selber wieder aufbläht. Wir wickeln den fertigen Teighaufen in ein Handtuch und gönnen ihm eine kleine Verschnaufpause.

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Als Nächstes bereiten wir das Tiramisu vor. Ich muss gestehen, dass ich noch nie selber Tiramisu gemacht habe. Wir trennen Eigelb und Eiweiß und Nonna erklärt uns, dass es nicht schlimm ist, wenn etwas Eigelb in das Eiweiss tropft, aber andersherum ist das Gericht nicht mehr zu retten. Wir mischen noch einige andere Zutaten unter. Antonella erklärt, dass sie immer alles mit den Händen macht, sie mag elektronische Küchengeräte (die alles alleine machen) nicht, denn sie möchte abschmecken, riechen, selber kreativ mit den Produkten umgehen. Mir fällt auf, dass sie an jedem Produkt riecht, bevor sie es verwendet. Ich frage nach. Sie erklärt, dass sie riecht, wenn etwas nicht gut ist. Auch probieren sollen wir unsere Zutaten, bevor wir sie verarbeiten. Das macht Sinn, denke ich mir. Als Nächstes darf jeder sein eigenes Tiramisu Töpfchen herstellen. Wir schichten in Kaffee getränkte Biskuits und unser Eiergemisch. Der Nachtisch muss ziehen und landet im Kühlschrank.

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Als Nächstes bereiten wir das Saltimbocca vor. Ich mache mit, schließlich gibt es genug liebe Menschen in meinem Leben, die ich damit mal bekochen möchte. Ich frage nach, was es für ein Fleisch ist. Es ist Kalb. Wir klopfen das Fleisch platt und legen eine Schicht Parmaschinken auf das Fleisch. Dann noch ein Blatt Basilikum und dann wird alles zusammengesteckt mit einem Zahnstocher. Ab in die Pfanne damit.

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Es wird immer wieder gelacht und die Stimmung ist ausgelassen, obwohl man mit völlig Fremden zusammen ist. Als Alternative zum Saltimbocca, bereiten wir noch ein vegetarischen Sidestep vor und zupfen die Enden der Bohnen, die vor uns liegen und in einem satten Grün strahlen ab. Diese werden dann 30 Minuten gekocht, während wir uns um den Nudelinhalt kümmern.

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Spinat, Ricotta und Gewürze, werden vermischt. Parallel setzen wir die Tomatensoße an. Italiener hacken Knoblauch niemals klein beim Kochen. Sie legen die ganz Zehe mit in den Topf und nehmen diese raus, sobald sie braun ist. Auch Zwiebelchen kommen mit in die Soße.

Dann verarbeiten wir unseren Teig und stechen Kreise aus, um diese nachher auf wundersame Weise zu Ravioli werden zu lassen. Alle packen mit an und wir sprechen übers Reisen, Kultur und über Rom.

Antonella erzählt uns viel über die italienische Küche und ihre Kollegin ist ein absoluter Traum. Sie erklärt uns, dass die Amerikaner noch vor den Italienern Pizza gebacken haben und erzählt auch von sich, sodass man einen echten Einblick vom Leben in Rom bekommt. Die wild durcheinander fahrenden Autos, das Gehupe und das Temperament der Italiener ist typisch für Rom, wie wir erfahren.

Wir dürfen während des Kochens auch immer wieder probieren, testen und gucken.

Nachdem wir nun alles vorbereitet haben, machen wir die Bruscetta fertig. „Wer möchte Knoblauch?“, fragt Nonna. Alle!

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Wir nehmen das nach Basilikum und frischen Tomaten duftende Brot und setzen uns an den liebevoll eingedeckten Tisch. Keiner redet mehr, alle genießen das Essen.

Dass der Kochkurs bei TripAdvisor so viele positive Bewertungen hat, kann ich nachvollziehen. Antonella liebt das Kochen und sie liebt ihren Job. Ihr macht es Spaß täglich neue Menschen aus allen möglichen Ländern kennen zu lernen. Ich kann die Tour nur weiterempfehlen und überlege sogar, ob ich hier in Rom auch noch eine weitere Tour buche.

Falls Ihr mal in Rom seid und Essen liebt, solltet Ihr unbedingt mal eine solche Tour machen. Ich freue mich schon auf zu Hause und das Gesicht meiner Lieben, wenn ich ihnen nun endlich etwas kochen kann, was sie im Restaurant so nicht besser kriegen können.

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Die Touren, die Eating Italy anbietet, gibt es auch in anderen Städten, schaut Euch einfach mal die Seite an. Ich kann die Tour uneingeschränkt empfehlen.

Ihr wollt noch mehr Informationen zur Tour? Dann bekommt Ihr hier noch die Keyfacts:

  • Die Kochkurse starten um 10 Uhr am Morgen und um 16.30 Uhr am Nachmittag (eine frühzeitige Reservierung würde ich empfehlen)
  • Dauer: 4 – 4,5 Stunden
  • Was ist alles im Preis inkludiert: Der Kochkurs, die Rezepte, das 4-Gängemenü und dazu noch leckerer Wein.
  • Kosten für den Kurs: 98 Euro

Wenn Ihr Euch die Bewertungen bei TripAdvisor anschauen wollt, müsst ihr hier entlang.

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Ich danke Eating Italy für die Einladung zu Cooking with Nonna. Ich habe den Abend sehr genossen und viel gelernt.