Dublin – Die Stadt der Kobolde

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Dublin, die Stadt der Kobolde und unser nächstes Reiseziel. Spätestens nach dem Film “P.S. Ich liebe Dich“, war mir klar, dass es irgendwann mal nach Irland gehen muss. Schafe, Natur und eine wundervolle Stadt, das muss man gesehen haben. Vorgesehen war eigentlich die Reisezeit Juli, doch Ryanair bot unschlagbar günstige Flüge im Februar an. Für 51 Euro buchten wir die Tickets. Der Abflughafen war in dem Fall tatsächlich Köln-Bonn. Zwar flogen wir nur mit Handgepäck, aber Ryanair ist mit 10 kg ja noch sehr human. Viele können sagen was sie wollen, für einen Kurztrip, würde ich Ryanair immer empfehlen. Wer vorher genau recherchiert, kann sich viel Stress vor Ort sparen. Gesagt, gepackt. Im Vorfeld entschieden wir uns für eine relativ zentrale Unterkunft, nämlich das Baggot Court Townhouse.

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Die Reise begann an einem Freitagabend um 21 Uhr. Ohne Probleme und ohne Verspätungen starteten wir unser Abenteuer. In Dublin angekommen, entschieden wir uns gegen ein Taxi (25 Euro in die Stadt) und für den Aircoach Bus . Wir zahlten 8 Euro und der Bus fuhr direkt eine Haltestelle in der Nähe unseres Hotels an. Trotz eines Late Check-in, wurden wir in unserer Unterkunft sehr nett empfangen. Das Hotel ist an sich super für einen Kurztrip, man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass es dort sehr hellhörig und laut ist. Die Zimmernachbarn verwöhnten uns bei unserem Aufenthalt mit schnarchorgienartigen Klängen und nur Oropax konnte uns vor der Schlaflosigkeit retten. Da wir noch Hunger hatten, beschlossen wir zu Fuß auf die Jagd zu gehen. Schnell stellten wir fest, dass die Iren anscheinend  sehr Körperbewusst sind und nichts von spätem Essen gehen halten. Die Restaurants haben meist nur bis 21 Uhr offen.

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Da standen wir also. Die einzige Rettung war eine ab geranzte Dönerbude, die Chili Chips anbot. Wir versuchten unser Glück. Ich konnte mir unter Chili Chips nicht viel vorstellen. Die Pommes kosteten 4,60 Euro, im Vergleich zu normalen Pommes für 2,60 Euro. Es musste also was ganz Tolles sein, das habe ich mir zumindest eingeredet. Ich wurde eines Besseren belehrt. Ich bekam eine Portion wabbeliger, geschmackloser Pommes, die in Currysoße ertranken. Interessant. Weiter ging es dann in ein cooles Pub.

Dublin (1 von 1)-4Dort genossen wir unser erstes Guinness. Der Barkeeper erahnte sofort, dass es unser Erstes ist und erklärte uns, warum das Guinness  in Irland so gerne getrunken wird.  Die Iren an sich sind ein lustiges und offenes Völkchen. Ein Betrunkener machte sich den Spaß unsere Jacken, die eigentlich am Kleiderhaken auf gehangen waren, einfach immer wieder auf den Boden fallen zu lassen. Er fand das so lustig, dass er sich selber vor lauter Lachen kringelte. Ein wunderbarer Einstieg.

 

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Am nächsten Morgen zogen wir ohne einen Plan los. Wir entschieden uns für ein Busticket für den Hop-On Hop-Off Bus (19 Euro für 2 Tage), um einen ungefähren Überblick über die Stadt zu bekommen. Bei eisigen 2 Grad und starkem Wind starteten wir unsere Tour. Als Erstes stiegen wir am Kilmainham Gaol aus. Dort stießen wir auf eine Schlange bibbernder Menschen, die darauf wartete, rein gelassen zu werden. Die Führungen dort sind genau getimed, man muss also nicht allzu lange warten. Leider war der Hauptteil des Gefängnisses auf Grund von Bauarbeiten geschlossen, diese sollen auch noch bis Ende des Jahres gehen. Der ermäßigte Eintritt von 4 Euro, war dann aber auch ok. Die Führung war komplett auf Englisch und natürlich sehr Geschichtsträchtig. Leider kam bei mir kein richtiges Gruselfeeling auf. Da muss man klar sagen, dass dieses Gefängnis in keinster Weise mit Alcatraz oder ähnlichen Gefängnissen vergleichbar ist. Der größte Horror war, dass unsere Go-Pro den Geist aufgab. Unser Video musste fortan dann mit meiner Kamera gedreht werden, was für uns Actioncam Fans eine Katastrophe war. Weiter ging es mit dem Bus an den diversen Sehenswürdigkeiten vorbei.

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Nach dem wir an der O’Connell Street  in Dublin ausgestiegen sind, wurde erst mal ein kleines Kaffepäuschen gemacht. Was viele nicht wissen ist, dass diese Einkaufsstraße eine der breitesten Straßen Europas ist. Von dort sind wir in die Henry Street abgebogen, eine ebenfalls in Dublin sehr beliebte  Einkaufsstraße. Obwohl wir keinesfalls zum Shoppen nach Dublin gereist sind, mussten dickere Klamotten her. Ein paar kleine Einkäufe, wie z.B. dicke Socken, sollten uns den nächsten Tag erleichtern. Der wichtigste Einkauf waren allerdings die Oropax, die uns dann abends zum Glück etwas Schlaf ermöglichten. Nach dem Minishopping ging es dann mit dem Bus weiter zu Guinness.

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Wir haben im Vorfeld Tickets über die Internetseite von Guinness gebucht. Zum Glück. Die Schlange war irrsinnig lang und man hätte locker 1-2 Stunden warten müssen. Wir hatten keine Ahnung, was auf uns zukam. Man bekommt neben einem Plan über das  7- stöckige Gebäude  auch die Möglichkeit, sich gegen Vorlage eines Personalausweises, einen kostenlosen Audioguide auszuleihen. Das macht auch Sinn, denn die Geschichte von der über 250 Jahre alten Brauerei Guinness ist wirklich interessant.  Der Pachtvertrag wurde damals für 9000 Jahre festgelegt, das ist einfach unvorstellbar. Eine multimediale Erlebnisreise, die im obersten Stockwerk in der Gravity Bar mit einem kostenlosen Pint Guinness endet.

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Am Abend ging es dann nach Temple Bar. Die Ausgehmeile Dublins  ist einen Besuch wert. Meiner Meinung nach, ist dieser Stadtteil der Schönste in ganz Dublin. In den Bars wird Livemusik gespielt und die Stimmung kocht schon abends um 19 Uhr. Kein Wunder, denn in Dublin ticken die Uhren anders. Neben einer Zeitverschiebung von 1 Stunde, haben auch die Bars nicht bis in die Puppen auf. Donnerstags, Freitags und Samstags, dürfen die Pubs bis 01.00 Uhr Nachts die Türen offen lassen, doch das war nicht immer so. Bis vor Kurzem gab es noch ein Gesetz, was die Barchefs dazu anhielt, um 22.30 Uhr die Türen für die Gäste zu schließen. Mit fatalen Folgen, denn das bedeutete für die Gäste, dass sie schneller trinken mussten und damit standen  dann oftmals auch Prügeleien an der Tagesordnung. Die restlichen Tage gilt aber noch die alte Regelung. Auch die Clubs sind maximal bis 03.00 Uhr in der Nacht offen. Sobald man eine der Bars betritt, fällt einem auf, dass die Menschen entspannt sind. Hier feiert jung, alt, groß und klein miteinander. Es gibt keinen Dresscode, so wie in Deutschland. Von der Jogginghose, über ein Abendkleid war alles dabei.

Am nächsten Tag planten wir einen Ausflug nach Nordirland zu machen. Man muss bedenken, dass man in Dublin mit Euro bezahlt, da das Land aber geteilt ist, wird in Nordirland mit Britischen Pfund bezahlt. Wir buchten am vorherigen Tag eine Busreise, die morgens um 06.00 Uhr starten sollte. Wie Ihr Euch denken könnt, wurde der Abend in Temple Bar demnach nicht wirklich lange. Pünktlich um sechs stiegen wir ins Taxi und ließen uns zum Bushaltepunkt bringen. Dort angekommen atmeten wir auf, denn die Reisegruppe war nicht sonderlich groß. Man hätte theoretisch auch ein Auto leihen können, aber die Fahrerei auf der anderen Straßenseite ist mir bis heute zu suspekt, als das ich das ausprobieren wollen würde.

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Wir fuhren in Richtung Belfast. Auf dem Weg dorthin, hielten wir immer mal wieder an, um uns die Beine zu vertreten. Ballymena-Carnlough war eins der Fischerdörfer, in denen wir einen kleinen Stopp einlegten. Es regnete und war windig, auf Grund dessen stieg außer uns auch kaum einer aus dem Bus aus. Mich wunderte sowieso, dass die anderen Mitreisenden teilweise nicht mal einen Regenschirm dabei hatten. Ein großes Phänomen in Irland ist auch, dass die Iren selbst bei der Eiseskälte nur mit einem Pullover bekleidet sind. Ich habe mich vor Ort des Öfteren gefragt, was das soll.

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Der wahrscheinlich beeindruckendste Halt, war die kleine Insel Carrick-a-Rede. Sie befindet sich in Nordirland an der Küste zwischen Ballycastle und Ballintoy. Die Insel ist unbewohnt und nur durch die Hängebrücke ( Carrick-a-Rede Rope Bridge ) begehbar. Die Hängebrücke  ist nur 20 Meter lang und schwebt 30 Meter über dem Wasser.  Rund um die kleine Insel gibt es ganz viele Lachse, die für die Fischer dort einfach zu fangen sind. Ursprünglich wurde die Brücke auch nur für den Fischfang gebaut, doch heute spielt dieser nur noch eine untergeordnete Rolle. Vom Parkplatz bis hin zur Brücke läuft man ca. 15 Minuten. Der Weg geht mal hoch und mal runter. Der Wind pfiff uns um die Ohren. Wir verloren auf dem Weg zur Brücke dummerweise unseren Regenschirm, denn der Wind war so stark, dass er einfach abgebrochen ist.

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Weiter ging es zum Giants Causeway. Diese Attraktion ist eine der bekanntesten und meist gesehenen in Nordirland. Diese schöne Sehenswürdigkeit, liegt etwa 80 km von Belfast entfernt. Seit 1886 ist der Giants Causeway Welterbestätte der UNESCO. Die Basaltsäulen sind teilweise über 60 Millionen Jahre alt. Geologen sagen, dass die Basaltsäulen auf die Abkühlung heißer Lava zurück zu führen sind.

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Auf dem Weg nach Belfast hielten wir noch kurz an, um ein paar Fotos von dieser wunderschönen Burg machen zu können.

 

 

 

 

 

 

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Total durch genässt und durchgefroren, hielten wir dann zu guter Letzt noch in Belfast an. Eine Stunde Aufenthalt und Regen. Wir hatten beide keine Lust mehr und machten uns auf den Weg in ein Café. Schließlich mussten wir in den nassen Klamotten auch noch 2 Stunden zurück nach Dublin fahren. Der Kakao wärmte von innen und die Zeit ging schnell rum. Zurück in Dublin suchten wir uns dann, nach einer kurzen Einkehr im Hotel, ein nettes Restaurant. Das Restaurant Milano hat sogar ausnahmsweise etwas länger auf gehabt. Man muss sagen, dass die Preise in Dublin schon eher gehoben sind, was das Essen und Trinken angeht. Man zahlt knapp 40 Euro für zwei nicht wirklich große Pizzen und zwei Wasser.

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An unserem letzten Tag, nutzten wir noch mal unser Busticket.  Die wunderschöne Christ Church stand als Erstes auf dem Plan. Da der Eintritt wieder mal horrend war, beschlossen wir, die Kirche nicht von innen anzuschauen. Weiter ging es dann zum Trinity College.

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Das Trinity College hat einige bekannte Absolventen zu verzeichnen. U.a. studierte hier Oscar Wilde. Das College an sich ist eher unspektakulär, aber da wir im Vorfeld so viel über die dazugehörige Bibliothek gehört haben, wollten wir uns diese unbedingt anschauen. Die Trinity College Library beherbergt das berühmte „Book of Kells“.  2011 wurde dieses Buch zum Weltdokumentenerbe erklärt. Wenn man 10 Euro bezahlt, darf man auch einen Blick auf das Buch, das in einem Glaskasten gefangen ist, werfen. Die bunten Farben und die Verzierungen sind schon beeindruckend. Fotografieren ist dort allerdings verboten. Erst im Long Room darf man die Kamera zücken und ohne Blitz fotografieren. Die beeindruckende Bibliothek ist mit knapp 200.000 Büchern gefüllt. Diese werden von Angestellten regelmäßig entstaubt. Durch Absperrleinen  werden die Gäste davon abgehalten, eines der Bücher anzutatschen. Ich sag mal so. Die Bibliothek ist sicher beeindruckend, aber vielmehr ein wunderschönes Fotomotiv. Ich würde nicht noch mal 10 Euro Eintritt dafür hinblättern.

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Wir entschlossen uns nach so viel geschichtlichem Input,  einfach mal ein bisschen Luft schnappen zu gehen und zu Fuß weiter zu laufen. Nicht weit vom Trinity College entfernt, entdeckten wir dieses schnuckelige Shoppingcenter. Wie sich herausstellte, ist das “ George´s  Street Arcarde “ das älteste Shoppingcenter Europas und Irlands. Die Gegend rund um das Shoppingcenter ist wunderschön. Viele hippe und kleine Cafés und viele verrückte Menschen. wordpress dublin (48 von 48)Obwohl Dublin nicht wirklich groß ist, hätte man sicher noch viel mehr entdecken können. Vielleicht gibt´s demnächst ja noch mal ein solch tolles Angebot.

 

 

  2 comments for “Dublin – Die Stadt der Kobolde

  1. 28. November 2015 at 20:25

    Hey Joana,

    ganz toller Beitrag inklusive Fotos und Video 🙂
    Hab selbst mal ein Jahr in Irland gelebt.
    Viel Spaß noch beim bloggen und reisen 🙂
    Schönen Abend dir noch und VG,
    Matthias

    • Joana
      28. November 2015 at 20:31

      Hallo Matthias, danke für Dein nettes Kommentar. Ich bin sicher auch nicht zum letzten Mal dort gewesen. Was muss man denn unbedingt in Irland gesehen haben ?
      LG joana

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