Bangkok-same same but different

Dieses Jahr stand wieder eine Rundreise durch die schönsten Metropolen Asiens an. Um überhaupt dort hin zu kommen, mussten erst mal das Internet nach Schnäppchen durchstöbert  werden. Die Entscheidung fiel auf Grund des guten Angebotes schnell. Finnair sollte uns sicher nach Asien bringen. Den kleinen Zwischenstopp in Helsinki nahm ich in kauf, denn der Preis von 470 Euro schien unschlagbar. Am Abreisetag ging es schon früh morgens um 7 Uhr nach Frankfurt, denn von dort sollte der Flieger los fliegen. Vollkommen übermüdet stieg ich ins Auto und war in meinen Gedanken bereits am Meer. Der Schnee klatschte auf die Windschutzscheibe und verwandelte die Straße in eine Rutschbahn. Kaum vorstellbar, dass diese Kälte für uns nun bald vorbei sein sollte. Stau! Auch das noch. Ich schaute immer wieder auf die Uhr. In der Hoffnung, dass wir pünktlich ankommen und nicht noch unseren Flieger verpassen, schloss ich die Augen. Meine Angst war vollkommen unbegründet und als wir endlich am Flughafen waren und auch die Sicherheitskontrolle passiert hatten, atmete ich aus. Da der Absturz der Germanwingsmaschine noch nicht lange her war, hatte ich ein mulmiges Gefühl, als ich das Flugzeug betrat. Doch der Flug lief problemlos. Empfehlen kann ich die Airline allerdings nur Menschen die sehr kurze Beine haben und auch keinen Wert auf leckeres Essen, oder multimediale Unterhaltung bei einem 12-stündigen Flug legen. Genug Unterhaltung bekamen wir dann aber durch zwei andere Fluggäste. Zwei junge Russen hatten anscheinend den Duty Free noch eben leer gekauft. Die beiden hatten ziemlich viele „Kurze“ dabei, die sie sich nach und nach hinter die Binde kippten. In meiner Phantasie malte ich mir schon ein riesen Feuerwerk der Unterhaltung aus, aber dazu kam es dann nicht mehr. Eine der Stewardessen, Typ Fräulein Rottenmeier, sah kam und siegte. Sie setzte ihren Terminatorblick auf und ging geradewegs auf die beiden zu. Mit einer Handbewegung knallte sie die Schnäpse ins obere Fach und erklärte den beiden, dass dies an Bord nicht erwünscht ist. Schade. Wir dachten schon, wir könnten den ersten Fliegerflitzer miterleben. Nun gut dem war leider nicht so. Morgens um 07.00 Uhr landeten wir dann pünktlich in Bangkok. Was macht man als Erstes, wenn man in einem fremden Land ankommt? Man holt Geld ab. Habt Ihr schon mal versucht am Flughafen in Bangkok Geld zu holen? Um die ATM´s dort benutzen zu können, braucht man wahrscheinlich ein Studium im Bankwesen. Zwei Automaten wollten uns partout kein Geld ausspucken. Wir versuchten es in der Abflughalle noch mal. Vor den Automaten stand ein anderes deutsches Paar und war ebenfalls am verzweifeln. Wider erwarten hat es dann aber einer von uns geschafft, dem Automaten ein paar Scheinchen zu entlocken und dann konnte es endlich weiter gehen.  Es gibt mehrere Möglichkeiten vom Flughafen in die City zu kommen. Wir entschieden uns für ein Taxi mit Taximeter, dass uns innerhalb von einer Stunde nach Bangkok brachte. Es waren ca. 450 Bath (12,65 Euro) bis zu unserem ersten Hotel. Dieses haben wir schon von Deutschland aus gebucht. Das macht auch Sinn, wenn man so lange fliegt. Stellt Euch vor Ihr kommt nach über 24 Stunden Wachheit, mit dicken Augenringen und wenig Antriebskraft, in einer fremden Stadt an und fangt dann an ein Hotel zu suchen. Ne danke. Schon im Vorfeld habe ich dem Hotel eine Email geschickt, um ein frühzeitiges Einchecken anzukündigen. Das hat dann tatsächlich auch geklappt. Nach einer kühlen Dusche ging es erst mal für drei Stunden ins Bett. Ich stand vollkommen neben mir und so sah ich dann auch aus. Habt ihr nach so einem langen Tag schon mal in den Spiegel geschaut? Nein? Ist auch besser so, kann ich auch nicht empfehlen. Da hilft dann auch keine BB Cream mehr und man fragt sich, wer da gerade aus dem Spiegel raus blickt.

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Nach dem kleinen Schönheitsschlaf ging es  los in die City. Einen kleinen Tupfer roten Lippenstift aufgetragen und zack sah das ganze Erscheinungsbild ja schon etwas adretter aus. Zumindest lenkt die Farbe dezent vom Rest ab. Hier auch kurz noch etwas Schleichwerbung für den wahrscheinlich geilsten Lippenstift der Welt (Mac Sheen Supreme Lipstick-New Temptation) .  Da wir im Backpackerviertel waren, ging es zunächst auf die Khao San Road. Da ich die Stadt bei meinem letzten Besuch nicht gerade verehrt habe und mir ständig latent schlecht war, wollte ich Bangkok dieses Mal noch eine weitere Chance geben. Ich ließ mich treiben und versuchte die Gerüche der Stadt zu ignorieren. Super, es funktionierte- zumindest für den Moment.

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Die Khao San Road war laut und voll mit Menschen, doch sie versprühte mit ihren Straßenhändlern auch einen gewissen Charme. Der Hunger führte uns glatt zu einer Straßenköchin, die sich auf Pat Thai, ein traditionelles Nudelgericht der thailändischen Küche, spezialisiert hat. Voller Motivation ließ sie die Nudeln in die Pfanne fallen und fügte die Zutaten hinzu. Bambussprossen, etwas Gemüse und Sojasoße.  Es roch gut. Vollkommen ausgehungert stürzte ich mich auf das Essen. Ich kaute, schluckte und wartete auf das „Aha Erlebnis“. Fail. Leider schmeckte das Essen nicht annähernd so gut, wie es roch. Das war wohl ein Griff ins Klo. Nun gut jeder Start ist schwer.

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Wir schlenderten die Khao San Road runter. Unterwegs gabelten wir ein Tuk Tuk auf, denn ein Bangkokbesuch ohne eine Tuk Tuk Fahrt ist wie ein Cheeseburger ohne Käse. Das geht natürlich nicht. Ich machte dem Fahrer klar, dass wir keinerlei Interesse daran haben, bei verschiedenen Shops zu halten, da wir nur 1,5 Tage in Bangkok hatten. Er willigte ein. Der Preis von 10 Bath (ca. 28 Cent) pro Person war allerdings merkwürdig günstig. Der Grund dafür wurde uns kurz nach dem Losfahren bewusst. Der Fahrer litt auf einmal unter Alzheimer, denn an meine vorher an ihn gerichteten Worte konnte er sich partout nicht erinnern. Er wollte drei Stopps machen auf der kurzen Strecke. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie gut man gelaunt ist, wenn man dann zu einem Anzugverkäufer kutschiert wird anstatt zu den Sehenswürdigkeiten, die man eigentlich sehen wollte. Wobei ich sagen muss, das jeder Anzugträger sich in Bangkok wirklich wunderschöne, maßgeschneiderte Anzüge innerhalb von einem Tag nähen lassen kann. Der Preis von ca.130 Euro inkl. Maßhemd ist unschlagbar. Dies lag allerdings nicht in unserem Interesse und ich forderte unseren Fahrer auf nun endlich zu einer der Sehenswürdigkeiten zu fahren.

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Unfassbar, dass es geklappt hat. Als er uns am Wat Intharawihan raus ließ, war ich ja schon fast überrascht. Dann fragte er nach Geld, weil er ja so einen Hunger hat und noch kein Mittagessen hatte. Sowas müsste man bei uns in Deutschland mal versuchen. Erst dreist ignorieren was der Kunde sagt und dann noch mehr einfordern. Na gut. Andere Länder, andere Sitten.  Klar war danach jedenfalls, dass wir nur noch das Taxi nehmen, wenn wir gezielt irgendwo hin wollen. Die Hitze der Mittagssonne schien mir auf den Hut und ich fing an zu schwitzen. Die 32 Meter hohe Buddha-Statue sah aus, als hätte sie einen Heiligenschein, denn die Sonne stand genau auf 12 Uhr.  Man nennt den Buddha auch „Luang Pho Tho“. Wenn man davor steht, bleibt einem erst mal die Luft weg. Die Statue ist wunderschön und riesig groß. Man muss sich vorstellen, dass sie mit 24-karätigem Gold und Mosaiksteinchen bedeckt ist.

Da unser Fahrer uns nach dieser Sehenswürdigkeit unbedingt wieder zu einem Laden fahren wollte, brachen wir die Tour ab. Zurück am Ausgangsstartpunkt, genehmigte sich mein Freund erstmal eine eisgekühlte Coconut.

Wordpress Bangkok 2015 (5 von 33)Für 1,12 Euro, kann man sich eine solche Geschmacksexplosion direkt aus dem Strohhalm in den Mund laufen lassen. Mein Fall ist es nicht, ich habe mich dann darauf beschränkt, dass Innenleben zu essen. Gar nicht so leicht, dieses mit einem Löffel aus der Coconut zu lösen. Habt Ihr das mal versucht?

 

 

 

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Nachdem der Durst gestillt war, entschieden wir uns, eine Bootstour zu machen. Von der Anlegestelle Phra Arthit ging es dann los. Für 40 Bath fuhren wir bis zur letzten Haltestelle. Der Wind wehte mir durchs Haar und ich war froh, dass unser Urlaub so gut gestartet ist. Die Sonne ging langsam unter und legte einen schönen Schimmer auf den sonst so dreckigen Fluss.

 

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Wir ließen uns treiben und landeten im Factory District. Dieser ist meiner Meinung nach moderner als die typischen touristischen Einkaufsstraßen Bangkoks. Ein paar kleine Gassen mit schönen Klamotten und ein Riesenrad beeindruckten mich schon sehr. Was ich gerne noch gesehen hätte, war ein dort angepriesener Thaiboxkampf. Leider waren wir aber dafür schon zu spät.

Zu spät war es auch, um mit dem Boot zurück zu fahren, denn es fuhr keines mehr. Wir mussten uns also ein Taxi suchen. Die Fahrt dauerte dann nicht nur 30 Minuten, wie die mit dem Schiff, sondern wieder mal eine ganze Stunde. Dies liegt vermutlich an dem übermäßigen Verkehr der in Bangkok herrscht. Zurück im Hotel wollten wir eigentlich nur noch schlafen. Doch was kann man neben dem Schlafen noch machen, um wieder etwas vitaler zu werden? Genau, man gönnt sich eine Massage. Ich habe im Leben noch nie eine Fußreflexzonenmassage bekommen, bis zu diesem Tag. Auf einer Parallelstraße der Khao San Road, landeten wir an einer belebten Straße und ließen uns treiben. Aus jeder Bar drang ein anderer Sound zu uns rüber. Verrückt. Es wirkte ein wenig, als wollten die Bars gegeneinander um Gäste betteln. An einem Massagesalon machten wir halt und setzen uns auf bequeme Liegestühle. Eine Stunde Fußreflexzonenmassage, das muss man mal gemacht haben. Für umgerechnet 6 Euro, ließen wir es uns gut gehen. Dabei tranken wir ein kühles Chang Bier und beobachteten die Menschen. Vorher fragte ich mich tatsächlich, was jemand eine Stunde lang mit meinen Füßen und Beinen machen möchte, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Ich merkte, wie wieder Energie in mir aufstieg und genoß den Moment. Wenn man einen perfekten Moment festhalten könnte, dann hätte ich es auf jeden Fall getan. Natürlich verrate ich Euch als Geheimtipp noch den Namen des Spa´s. Die meiner Meinung nach Beste Massage, die ich in Bangkok hab machen lassen war tatsächlich im Shewa Spa. Schließt mal kurz die Augen und stellt Euch vor, dass Ihr auf einer bequemen Liege liegt und ein leichter Wind durch Eure Haare weht und seicht Euer Gesicht berührt. Dann läuft ein kühles Bier Euren Rachen runter und ihr schmeckt die herbe Note dessen. Nebenbei werden Eure Beine und Füße massiert und es kribbelt im ganzen Körper. Ich ließ die Gedanken schweifen und war kurz davor in einen kurzen Schlaf zu verfallen, als die Masseurin ihre Arbeit beendete und mich bat, mich auf dem Stuhl aufrecht hinzusetzen. Dann kam der Teil, wo sie mir alles wieder einrenkte, was im Laufe des Tages nicht richtig saß. Ich war eindeutig ein neuer Mensch. Wordpress Bangkok 2015 (23 von 33)Am nächsten Tag sollte es weiter nach Koh Tao gehen, aber bevor es am Abend in den Bus ging, wollten wir noch den weltweit größten Markt besuchen. Juchu endlich was für Mädchen das Shoppingparadies liegt Dir zu Füßen dachte ich mir. Der Chatuchak-Markt ist mit seinen 1,13 Quadratkilometern und über 10.000 Ständen wirklich riesig und man kann sich wunderbar verlaufen. Dort findet man alles, was das Herz begehrt und auch Sachen, die das Herz schmerzen lassen, aber dazu gleich mehr.

 

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Dort angekommen, machte ich meinem Ruf als Tollpatsch mal wieder alle Ehre. Auf der Suche nach einem Mülleimer, latschte ich voller Motivation mit meinen neuen WEISSEN Converselatschen in einen Matschhaufen. Der einzige Matschhaufen auf 10 km Radius. Nach einem kurzen innerlichen Feuerwerk ging das Shoppingvergnügen dann aber los. Vor allem Klamotten sind auf diesem Markt der absolute Kassenschlager. Jeder Backpacker und auch Normalreisende, sollte seinen Kofferinhalt vor der Abreise prüfen und hier einen kleinen Shoppingstop einlegen. Neben T-Shirts, Hosen und anderen Kleidungsstücken, findet man hier aber  auch Holzschilder, Schmuck und allerlei Kunstgegenstände. Ein Aufdruck auf den von uns gekauften T-Shirts brachte mich zum Schmunzeln. Im Waschettiket stand neben den Waschangaben“Or give it to your mother, she knows how do do it“. Ein kleiner lustiger Spruch mit sehr viel Wahrheitsgehalt.

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Eine unschöne Seite des Marktes sind die ausgestopften Tiere, die dort als Taschen und als Gadgets angeboten werden. Vor allem Krokodile schienen dort gerade total im Trend zu sein. Zu meinem Leidwesen. Ich als Vegetarier musste schon sehr schlucken. Ich fragte mich, wer so bescheuert ist und mit einer Krokodilkopftasche rum läuft. Ich hoffe niemand, damit dieses Geschäft zumindest mal irgendwann aufhört.

 

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Was mir besonders ans Herz ging waren die armen Hunde und die anderen Tiere, die hier zum Verkauf angeboten wurden. Es war wirklich sehr heiß draußen und die kleinen Babys quetschten sich in den viel zu engen Käfigen. Hundegejaule drang in meine Ohren. Nur wenige der Hunde hatten etwas zu trinken. Das war zu viel für mich. Ich hätte am liebsten einfach alle Hunde eingepackt und mitgenommen. Sehr schön ist, dass vor allem bei einem Laden als Slogan „Happy Dog“ verwendet wurde. Ist klar dachte ich mir.

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Da mein Koffer nur noch ein begrenztes Platzangebot vorzuweisen hatte, entschied ich, meine Shoppinggelüste ein wenig zurück zu halten. Vor Ort gab es sogar eine DHL Packstation. Anscheinend gibt es Menschen, die den halben Markt leer kaufen und dann Pakete nach Hause  schicken. Eigentlich eine gute Idee. Mein Tipp für alle Backpacker ist aber tatsächlich nur Klamotten für eine Woche mitzunehmen nach Thailand. Dort ist alles so günstig, dass man sich für kleines Geld einkleiden kann, wenn nötig. Oder einfach einmal die Woche alle Klamotten in einer Laundry waschen lassen.

Nach diesem Erlebnis ging es dann zurück in die Stadt und ins Hotel. Wir holten unsere Rucksäcke und machten uns auf dem Weg zum Lomprayah Büro, um uns für die Busfahrt nach Koh Tao einzuchecken..Wie diese war und wie wunderschön Koh Tao ist, erfahrt Ihr in meinem nächsten Blogeintrag.

 

 

 

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