Bali – EAT PRAY LOVE

Bali unbearbeitet (19 von 111)Bali verbindet man mit grünen Reisplantagen, spirituellen Begegnungen und wunderschönen paradiesischen Stränden. Natürlich hat wahrscheinlich auch der ein-oder andere von Euch den Film „EAT PRAY LOVE“ gesehen und ist bereits dabei ins Schwärmen gekommen. Bei unserem Aufenthalt dort, war der Titel tatsächlich Programm. Wir haben gut gegessen, im Tempel gebetet und auch eine Hochzeit miterlebt, aber fangen wir mal von ganz vorne an, denn unser Start dort war weniger erfolgreich.

 

Bali (3 von 37)Ping. Die Anschnallzeichen im Flieger gingen an und Bali lag direkt unter uns. Zum Greifen nah, konnte man das Paradies bereits von oben betrachten. Das türkise Meer funktelte mit der Sonne um die Wette . Der Flieger setzte auf und bremste was die Bremsen hergaben. Wir wurden einmal kurz durchgeschüttelt und kamen zum stehen. Super, nach einem knapp 5-stündigen Flug mit Air Asia von Bangkok nach Bali, haben wir es heile wieder auf den Boden zurück geschafft. Als Erstes mussten wir unser Touristenvisum erstehen. Ich trampelte hinter den anderen Reisenden her und sah mir die Menschen an, die unseren Weg kreutzten. Vermutlich war ich für diese Menschen eine Belustigung. Mit verstrubbelten Haaren und einem schicken Augenmaskenabdruck, stand ich nun in der Schlange. „35 Dollar Madame“. Ja so ist das. Da zahlt man schon, um überhaupt einreisen zu können. Das Gepäckband lief bereits und mein Rucksack fuhr fast alleine durch die riesige Halle. Wie fühlt man sich wohl als Gepäckstück, wenn man von allen nur rumgeschupst wird? Gedankenverloren nahm ich den Rucksack vom Band. In der Ankunftshalle angekommen, machte ich mich auf die Suche nach unserem Fahrer. Keine Spur von ihm, dabei hatte ich doch mit dem Hotel ausgemacht, dass wir jemanden geschickt bekommen. Ich ging zur Information und ließ ihn ausrufen. Es tat sich nichts. Ein kleiner Indonesier mit kaffebraunem Teint sprach mich an, denn ich sah vermutlich etwas verloren aus. Er reichte mir sein Handy und wählte die Nummer des Hotels. Das war doch mal ein netter Empfang. Im Hotel wusste man nichts von unserem Fahrer. Ja, das nenn ich doch mal eine stressfreie Anreise. Der nette Indonesier bot uns an, uns zum Hotel zu bringen, der Preis war nach dem Verhandeln auch ok. So ließ ich mich auf die Rücksitzbank des Taxis fallen und schaute mir während der Fahrt die Umgebung an. Nach etwas mehr als einer Stunde kamen wir dann endlich am Hotel an.

Bali (4 von 37)   Bali (7 von 37)

Die Rezeptionistin schaute komisch, als wir unsere Rucksäcke nach oben hieften. Sie begrüßte uns kurz und knapp und ich erklärte ihr, dass wir einchecken wollen. Sie schaute in die Reservierungsliste und schüttelte den Kopf. Ich ahnte Schlimmes. Es liegt keine Reservierung vor-WAS?! Ich kramte mein Handy aus der Tasche und zeigte ihr die Emails, die ich mit der Chefin vor dem Urlaub geschrieben hatte. Sie war verwirrt und rief ihre Chefin Ayu an. Ja, diese hat die Emails tatsächlich geschrieben und leider vergessen, diese in das kleine bunte Büchlein einzutragen. Demnach war das Hotel einfach nur überbucht. Ich seufzte und ließ mich auf die Bank plumsen. War ja eigentlich auch absehbar dachte ich, nachdem schon der Fahrer nicht kam. Der Vorschlag der Rezeptionistin, uns in ein anderes Hotel zu bringen und am nächsten Tag dann wieder zu holen, stieß nicht gerade auf Jubelattacken meinerseits. Sie sah meinem Gesichtsausdruck an, dass ich nicht wirklich erfreut war und entschuldigte sich mehrfach. Los ging es. Die Rezeptionistin holte ihren Roller und hiefte meinen schweren Rucksack hinter sich auf den Roller, dann zeigte sie mir an, dass ich doch nun auch hinter ihr aufsteigen soll. Gesagt, getan. Ich hopste hinter ihr auf den Roller. Wir fuhren an. Der Rucksack rutschte. Wir hielten und packten den Rucksack auf meinen Schoß. Saru gab Gas und fuhr los. Mein Freund wurde von einem anderen Angestellten in gleicher Manier auf dem Roller hinter uns her gefahren. Das war vielleicht eine Abenteurerfahrt ohne gleichen. Wir kamen am Hotel an und packten unsere Sachen aus. Passend dazu fing der Regen laut prasselnd an, aufs Hoteldach zu klatschen. Na bravo. Endlich Regen. Dabei habe ich doch im Vorfeld im Internet nach der besten Reisezeit für Indonesien geschaut und verdammt noch mal, stand dort nichts von einer Regenzeit. In dem Moment wünschte ich mir, wieder in Koh Tao zu sein.

Bali (2 von 37)

Ich tauschte meine kurze Hose gegen eine lange Hose und schon machten wir uns auf ins Städtchen Ubud. Mein Magen hing bereits auf halb acht, aber ein Ende der „Fastenzeit“ war ja in Sicht. In einem sehr netten Restaurant angekommen, bestellten wir uns eine Vorspeise und ein leckeres Curry. Ich war begeistert, endlich gab es mal Gewürze die man rausschmecken konnte und der Duft von frischem Curry, Koriander und Kokosnuss stieg mir in die Nase. Ein Gedicht. Bali unbearbeitet (14 von 111)Langsam verzog sich das schlechte Wetter und wir machten uns auf den Weg zum Traditional Art Market in Ubud. Von jeder Seite klangen die Stimmen der Verkäufer in mein Ohr „Cheap price“. Ja so cheap. Ich ließ mich treiben und schaute mir den ein-oder anderen Stand genauer an. Mensch das ist ja was, überall gibts das Gleiche. Ein paar grüne Flip Flops weckten mein Interesse. So mein Freund dachte ich, jetzt bin ich mal gespannt, was Du dafür haben willst. Der Verkäufer packte die Flip Flops aus und stellte sie vor meine Füße. Er nannte uns den Preis. Cheap, Cheap. Es hörte sich an wie ein Vogelschirpsen und er brachte tatsächlich die Zahl 250.000 IDR aus seinem Mund hervor. Ich lachte, denn das ist nun wirklich eine Unverschämtheit. Wir reden hier schließlich von 17 Euro. Wenn man bedenkt, dass der Durchschnittslohn eines Indonesiers bei ca. 200 Euro im Monat liegt, ist dies sicherlich kein cheap Preis. Ich ging, denn an Diskussionen hatte ich keinerlei Interesse. Mein Freund blieb und kämpfte hart um einen besseren Preis. Gelandet sind wir schließlich bei knapp 6 Euro. Wahrscheinlich war das immer noch viel, aber immerhin eine neue Errungenschaft zu einem vertretbaren Preis. Glücklich ging es zurück ins Hotel. Gerade dort angekommen, setzte ich mich auf die Terasse. Als ich meinen Namen hörte, drehte ich mich verdutzt um. Eine Indonesierin kam auf uns zu und fragte nochmal nach, ob wir Joana und Dennis sind. Ja das sind wir wohl dachte ich und woher kennt diese Frau meinen Namen? Ayu war die Hotelmanagerin des ersten Hotels. Sie kam auf uns zu und drückte uns Früchte in die Hand.

Bali unbearbeitet (15 von 111)   Bali unbearbeitet (16 von 111)

Sie entschuldigte sich für die Vorkommnisse bzgl. der Überbuchung und wußte gar nicht genau, was sie sagen sollte. Sie erzählte uns von ihrer Familie. Diese lag größtenteils im Krankenhaus wegen dem dort weit verbreiteten Denguefieber. Zudem sei ihre Schwiegertochter unverhofft schwanger geworden und nach indonesischem Brauch, muss ihr Sohn sie nun heiraten. Im gleichen Atemzug lud sie uns zur Hochzeit ein. Die Feierlichkeiten gehen drei Tage und wir sollten die Ehrengäste sein. Ich konnte gar nicht glauben, dass sie das ernst meinte. Mein Freund räusperte sich und erklärte ihr, dass wir überhaupt keine Anziehsachen für eine solche Zeremonie haben. Doch dafür hatte Ayu bereits eine Lösung. Sie wollte, dass wir uns im Vorfeld bei ihr im Hotel einkleiden lassen. Wir beide waren baff. Sowas habe ich auch noch nicht erlebt. Eine echt balinesische Hochzeit, wie toll. Ayu machte uns auch gleich klar, dass es keinen Grund gibt abzusagen und dass sie zu tiefst enttäuscht wäre, wenn wir nicht kommen. Wir sagten zu und Ayu ließ uns alleine. Wir entschlossen noch einen kleinen traditionellen Ausflug zu machen und uns eine balinesische Tanzveranstaltung anzuschauen.

Bali unbearbeitet (4 von 111) Bali unbearbeitet (3 von 111)

Im Saraswati Temple, dem bekannten Tempel in Ubud sollte diese stattfinden. Ich betrat die Tempelanlage. Zwei Teiche mit Seerosen bedeckt verliehen dem Ort einen wundervollen Charme. Wie romantisch dachte ich und setzte mich auf einen semibequemen weißen Plastikstuhl. Let the show begin.

Bali unbearbeitet (10 von 111)   Bali unbearbeitet (6 von 111)

Bali unbearbeitet (8 von 111)   Bali unbearbeitet (7 von 111)

Bali unbearbeitet (5 von 111)   Bali unbearbeitet (9 von 111)

Oh wie schön dachte ich. Die Tänzerinnen hatten wundervolle farbprächtige Kleider an und waren sehr schön geschminkt. Die Tänze waren interessant, aber nach einer Weile kam es mir vor, als wären diese alle gleich. Ich stupste meinen Freund an und fragte ihn, ob wir nicht was essen gehen wollen. Er war unschlüssig. Der Weg aus dem Tempel raus war lang und es wäre unhöflich, einfach zu gehen. Zudem habe ich einfach zu wenig Germanys next Topmodel geschaut, um da einen souveränen Abgang zu machen. Da wäre der Satz „You go like a horse“ wohl Programm gewesen. Ich bewies also Sitzfleisch. Es wurde noch interessant, denn ein Herr aus dem Publikum wurde aufgefordert mit den bunten Paradiesvögeln zu tanzen. Ja meine Lieben, das hättet Ihr mal sehen sollen. Ein wundervolles Bild bot sich uns. Mein Freund rutschte immer weiter in seinem Stuhl nach unten. Ich freute mich schon, weil ich sicher war, dass er sicher auch noch dran kommt. Dem war aber leider nicht so. Nach der Vorführung, die in etwa eine Stunde dauerte, trieb der Hunger uns in ein beschauliches kleines Restaurant.

Bali unbearbeitet (12 von 111)   Bali unbearbeitet (13 von 111)

Am nächsten Tag hatten wir eine Tour über die Insel geplant. Um 8 Uhr klingelte der Wecker, schließlich würden wir heute wieder ins andere Hotel umziehen. Ich packte meinen Rucksack zusammen und machte mich auf den Weg zur Rezeption. Die Luftfeuchtigkeit in Indonesien sollte man nicht unterschätzen, aber das erläutere ich hier besser nicht im Detail. Unser Fahrer kam und los ging die Tour.

Bali unbearbeitet (44 von 111)   Bali unbearbeitet (35 von 111)

Bali unbearbeitet (34 von 111)

Bali unbearbeitet (32 von 111)

Als Erstes fuhren wir zum Gunung Kawi Tempel. Unser Fahrer erklärte uns, dass er nicht mitkommt, da es einfach zu viele Treppen seien, um in den Tempel zu gelangen. Ich war verwundert, denn unser Fahrer war nicht viel älter als wir. Gespannt machten wir uns auf den Weg nach unten. Es waren wirklich viele Treppen und die Sonne heizte uns von außen auf. An einem Stop mussten wir uns Sarongs ausleihen, denn ohne diese kommt man nicht in einen Tempel rein. Ich ließ mir erklären, warum es ein Tuch sein muss und dann noch ein weiteres Kleines (genannt Selendang), was um die Hüfte gebunden wird. Unser Fahrer erklärte, dass das zweite Tuch dafür da sei, die Gedanken zu bündeln und auf das Wesentliche zu konzentrieren. Durch das Tuch seien diese gefestigt. Na gut, ich schenkte ihm glauben und wir gingen in Richtung Eingang. Dort angekommen, mussten wir uns mit Wasser abspritzen, um uns vor dem Betreten zu reinigen. Auch das machten wir. Auf einem großen Schild stand, dass Frauen die gerade ihre Menstruation haben, einen Tempel nicht betreten dürfen, da sie unrein sind und keinerlei Blut auf Tempelanlagen liegen soll, es sei denn es sind Opfergaben. Das fand ich mal interessant. Ruhigen Gewissens, betraten wir die Tempelanlage und staunten nicht schlecht. Ein wunderschöner Anblick.

Bali (25 von 37)   Bali (21 von 37)

Bali (26 von 37)   Bali unbearbeitet (29 von 111)   Bali (27 von 37)

Bali (19 von 37)   Bali (20 von 37)

Auch eine echt ekelige Spinne kreuzte unseren Weg. In der Sonne strahlte ihr Spinnennetz und sie in den schillerndsten Farben. Nassgeschwitzt und k.o. machten wir uns auf den Rückweg, denn die Treppe musste nun auch nach oben bezwungen werden. Am Auto angekommen, waren wir kurz vorm Verdursten. Ein „Kiosk“ rettete uns vor dem Umkippen. Was ein Wasser doch für gute Eigenschaften hat, dachte ich. Weiter ging die Fahrt zum nächsten Tempel.

Bali (30 von 37)   Bali (29 von 37)

Bali (28 von 37)

Der Tirta-Emul-Tempel ist mein absoluter Lieblingstempel. Auch hier muss man sich an gewisse Regeln halten. Die Gläubigen kommen hier her, um sich am heiligen Quellwasser von ihren Sünden rein zu waschen und um zu beten.

 

 

 

 

 

 

 

Bali unbearbeitet (51 von 111)   Bali (32 von 37)

Bali unbearbeitet (54 von 111)   Bali (31 von 37)

Ich beobachtete eine Frau, die an der linken Quelle anfing und sich dann immer weiter nach rechts „durchwusch“. Nur die beiden letzten Quellen sind tabu, denn die sind für das Abwaschen, wenn jemand gestorben ist reserviert. Leider hatte ich keine Wechselkleidung dabei, sonst wären wir auch einmal ins kühle Nass gesprungen. Bei dem Wasser handelt es sich ebenfalls um Trinkwasser und unser Guide war der Meinung, dass ein paar Tropfen auf den Kopf nicht schaden und wir uns auch ein kleines Schlückchen genehmigen sollen.

Bali unbearbeitet (58 von 111)

Das Wasser stammt, laut Aussage unseres Guides, nicht von einem Berg, sondern aus der Erde. Wie das möglich ist, weiß ich nicht, aber ich habe selten so klares Wasser gesehen.

 

 

 

 

Bali unbearbeitet (46 von 111)   Bali unbearbeitet (61 von 111)

Bali unbearbeitet (62 von 111)   Bali unbearbeitet (60 von 111)

Bali unbearbeitet (59 von 111)

Auch hier im Tempel werden Opfergaben ganz groß geschrieben. Ich beobachtete die Einheimischen, die hier ihre Opfergaben behutsam ablegten und beteten. Auf diesen prachtvoll angerichteten Geschenken an Gott sind die Einheimischen sehr stolz. Ein Hühnchen, Geld, Obst und Blumen sind normale Zugaben dieser Gestecke. Sie werden meist früh morgens abgelegt und am Abend wieder abgeholt. Ein sehr interessanter Brauch, der tatsächlich jeden Tag so durchgeführt wird. Die Indonesier glauben, dass Gott die Gabe für sich abholt und ihnen dann wieder zurück gibt. Quasi ein Geben und Nehmen.

Bali unbearbeitet (56 von 111)

Neben den aufgetürmten Göttergaben erblickte ich einen großen Turm. Ich fragte unseren Guide, was dieser zu bedeuten hat. Er erklärte mir, dass die Indonesier ja schon sehr fortschrittlich sind. Sie besitzen Handys, Laptops etc., aber der Brauch ist ihnen wichtig und dieser Turm sei dafür da, die Glocken die sich in ihm befinden, zu läuten, sobald etwas im Dorf ansteht. Man ist also schon fortschrittlich, tut aber so, als wäre man es noch nicht. Das fand ich interessant.

 

Bali unbearbeitet (69 von 111)   Bali unbearbeitet (68 von 111)

Von dort aus ging es weiter zu einer Kaffeeplantage. Dass der Kaffee nicht aus der Tüte kommt, war uns schon klar, dass es aber eine Katze gibt, die Kaffee kacken kann, das ist dann schon etwas Besonderes.

Bali unbearbeitet (71 von 111)   Bali unbearbeitet (70 von 111)

Bali unbearbeitet (67 von 111)   Bali unbearbeitet (66 von 111)

Der sogenannte Luwak Kaffee wird tatsächlich aus den Ausscheidungen einer nachtaktiven Katze hergestellt. Ich war angewidert, denn den Geschmack wollte ich nun wirklich nicht in meinem Gaumen haben. Deshalb entschieden wir uns dafür, nur die normalen Sorten zu probieren. Vom Kakao über Kokos Kaffee war alles dabei. Selbst Hagebuttentee wird dort angebaut. Toll, was die Indonesier alles können, davon kann man in unserer „TeebeutelindieTasseGesellschaft“ ja nur träumen. Plötzlich fing es an zu schütten. Regen klatschte auf die Blätter der Kakaobäume. Wir rannten, wie es einst Forrest Gump tat los und erreichten leicht angefeuchtet das Auto. Puh. Unser Guide war der Meinung, dass es sich nicht lohnen würde weiter zum Vulkan zu fahren, denn der Regen würde eine Sicht auf diesen unmöglich machen. Ich war mir aber sicher, dass die Sonne bestimmt noch ein Strählchen für uns übrig hat und sagte ihm, dass wir trotzdem hin wollen. Auf dem Weg kamen wir in eine Polizeikontrolle. Unser Fahrer erklärte uns, dass die Touris hier oftmals abgezockt werden. Er steckte dem Polizist einen Schein zu und der winkte uns durch. Ich kam mir vor wie in einem Krimi. Später erklärte er uns, dass es in Indonesien nur so läuft, wir aber auch ein wenig Glück hatten. Das hätte auch anders ausgehen können. Ah dachte ich, was ein sympathisches Ferieninselchen.

Bali unbearbeitet (77 von 111)   Bali unbearbeitet (75 von 111)

Bali unbearbeitet (74 von 111)

Der Gunung Agung ist der höchste Vulkan auf Bali. Mit einer Höhe von knapp 3142 Metern, ist er einer der wenigen aktiven Vulkane in der Umgebung. Unser Fahrer war der Meinung, dass wir doch am nächsten Tag eine Besteigung des Vulkanes machen könnten. Ja ist klar, eine Besteigung die Nachts um 2 Uhr startet. Ne danke, dass ist wohl eher nichts und bei meinem Glück hätte der Vulkan dann meinen Abstieg noch mit Feuerspucken unterstützt. Statt auf diese Idee einzugehen, schnappte ich mir meinen Freund und zog ihn in ein kleines Etablissement. Dort gab es frische Kokosnüsse und wir genehmigten uns etwas Kaltes zu trinken.

Bali unbearbeitet (85 von 111)   Bali (12 von 37)

Bali unbearbeitet (84 von 111)   Bali unbearbeitet (83 von 111)

Bali unbearbeitet (82 von 111)

Nach der Akklimatisierung ging es weiter zu einer Reisplantage. Ich wollte unbedingt einmal im Leben durch eine solche durchwandern und wir machten uns auf den Weg. Der kleine Pfad, der immer weiter ins Reisfeld rein führte, war matschig und verschlammt und dazu noch steil. Da war es doch wirklich von Vorteil, dass ich meine weißen Chucks anhatte. Stimmt ihr habt recht, durch den Matschhaufen in Bangkok waren diese eh schon braun. Mein Freund fackelte nicht lange und schnappte sich den Tragekorb des Einheimischen. Er wollte sich mal anschauen, was so richtige Feldarbeit bedeutet. Der Einheimische war total freundlich und freute sich, dass auch mal jemand einen seiner Hüte anzog.

Bali (13 von 37)   Bali (11 von 37)

So endete unser Ausflug in dieser tollen Kulisse und wir fuhren zurück zum Hotel. Dieses Mal konnten wir ja auch im Richtigen einchecken. Das Buccu View liegt mitten im Dschungel und dank des aufregenden Tages, schliefen wir wunderbar.

Bali unbearbeitet (87 von 111)

Am nächsten Tag  wollten wir die Affen im Monkey Forest begutachten. Eine schöne Idee.

Bali (1 von 37)   Bali unbearbeitet (92 von 111)

Bali unbearbeitet (90 von 111)   Bali unbearbeitet (89 von 111)

Bali unbearbeitet (91 von 111)

„Buy Bananas“, sagte uns eine Frau am Eingang. Ja genau, dachte ich mir. Ich kaufe sicher keine Bananen, um dann von irgendwelchen Affen besprungen zu werden, die mich vermutlich dann noch beißen. In dem Moment hörte ich einen Schrei. Eine schicke Französin schrie, als ein Affe auf sie sprang und meine Gedanken zur Wirklichkeit machten. Der Affe packte die Banane und sie warf ihn ab. Dass er sie nicht gebissen hat, war auch alles. Eine Mitarbeiterin kam sofort auf sie zu und sagte ihr, dass sie sich beruhigen solle. Ihrem Mann war das sichtlich peinlich, dabei war er ja derjenige, der die Bananen seiner Frau in die Hand gedrückt hat. Wir schlenderten ohne Banane und ohne jegliche Wertgegenstände, bis auf die geliebte Kamera, durch den Monkey Forest. Viele der Affen hatten Kratzwunden und einem Affen hing sogar ein Hautlappen runter. Schön dachte ich. Wir entschlossen uns den Park zu verlassen, aber auf dem Rückweg bekamen wir dann doch noch die Zähne gezeigt. Einer der älteren Affen fauchte uns an. Ok, Zeit zu gehen.

Wieder im Hotel drehten wir eine Runde durch den Pool. Die Rezeptionistin kam auf uns zu und sagte uns, dass wir um 19 Uhr zur Hochzeit gebracht werden würden. Da nur ein Roller da war, wurden wir nacheinander gebracht. Ich machte den Anfang. Schon draußen vor dem Haus von Ayu erwartete uns eine Menschenmenge. Alle hantierten wild durcheinander.

Bali unbearbeitet (111 von 111)   Bali unbearbeitet (110 von 111)

Bali unbearbeitet (109 von 111)   Bali unbearbeitet (96 von 111)

Bali unbearbeitet (94 von 111)   Bali unbearbeitet (95 von 111)

Ayu begrüßte uns herzlich und drückte uns erst mal ein Lunchpaket in die Hand, da sie nicht wollte, dass wir hungrig sind. Die Freunde und Verwandten bauten die Dekoration auf. Eine balinesische Hochzeit dauert nämlich ganze drei Tage. Am nächsten Tag, erwartete die Familie 1.500 Menschen. Die müssen auch erst mal alle satt werden, dachte ich. Ayu erklärte uns, dass 15 Schweine für die Hochzeit getötet werden und man mit den Gaben von Nachbarn und Freunden das Essen für die Hochzeit zubereitet.

Bali unbearbeitet (105 von 111)   Bali unbearbeitet (102 von 111)

Bali unbearbeitet (100 von 111)   Bali unbearbeitet (99 von 111)

Ayu erzählte uns, dass ihr Sohn (24) eigentlich noch zur Schule gehen müsse, seine Freundin aber schwanger geworden ist. Auf Bali ist es dann Brauch zu heiraten. Sehr interessant fand ich auch, dass sie uns erklärte, dass nach der Hochzeit die Zähne des Brautpaares gepfeilt werden. Ja man muss sich vorstellen, da kommt einer mit einer Pfeile daher und pfeilt die Zähne auf eine Länge. Was das Ziel des Ganzen ist? Sich vom Gebiss her von den wilden Tieren zu unterscheiden. Ich war verblüfft und stellte mir die Schmerzen vor, die sie dann noch erleiden müssen. Dann vielleicht doch nicht heiraten? Eine Hochzeit mit 1.500 Leuten, kostet dort um die 10.000 Euro. Ein Schnäppchen dachte ich, wenn man überlegt, dass man in Deutschland pro Person mit 100-150 Euro fürs Essen und Trinken rechnen kann. Die Dekoration war wunderschön. Eine alte rosafarbene Vespa wurde gerade mit Blumen geschmückt, als Ayu erklärte, dass ihr Mann ein solcher Vespaliebhaber sei. Für den nächsten Tag haben sich ebenfalls 150 Vespafahrer mit ihren fahrbaren Untersätzen angemeldet. Ich ärgerte mich, dass wir am nächsten Tag schon weiter reisen mussten, denn wir waren auch an diesem Tag herzlich eingeladen. Das Brautpaar kam und begrüßte uns. Die Braut konnte kein Englisch. Ich hörte sie nur drei englische Worte sagen „You are beautiful“. Ich fragte mich, warum dieses hübsche Geschoss von Frau sowas zu mir sagt. Ayu erklärte mir, dass die indonesischen Frauen die helle Hautfarbe der Europäer lieben. Sie schützen sich mit langen Kleidungen davor, braun zu werden. Je bräuner-je unattraktiver. Sogar Whiteningcreams setzen sie jeden Tag ein, denn die indonesischen Männer stehen tatsächlich nicht auf den von uns so als sexy betitelten braunen Hautton. Ayu fand sich hässlich. Das wunderte mich und ich konnte in keinster Weise nachvollziehen, warum man eine solche Einstellung hat. Aber andere Länder, andere Sitten. Wir schauten uns den Altar an.

Bali unbearbeitet (108 von 111)   Bali unbearbeitet (107 von 111)

Bali unbearbeitet (106 von 111)

Die Leckereien wie die, die Ihr auf den Fotos seht sind alle aus balinesischer Hand gefertigt. Achtung jetzt wird es etwas ekelig, denn die weißen „Fäden“ auf dem zweiten Bild, zeigen Schweinehaut und Fett. Nach den drei Tagen der Hochzeit, wird das Fett in eine Pfanne gehauen und gegessen. Ich hätte da persönlich Bedenken, denn man muss sich überlegen, dass es 30 Grad dort waren. Aber auch hier merkt man wieder, wie anderes Kulturen einfach sind. Ayu erzählte mir noch eine Geschichte von ihrem Sohn, die mich persönlich von allen Erzählungen am meisten getroffen hat. Ayu hat vier Söhne und ihr jüngster Sohn fragte sie einmal, wann er endlich auch mal leben darf wie die Touristen. Ein Buch lesen, lachen und entspannen. Er meinte damit, dass er gerne mal in den Urlaub fahren würde. Doch das ist für die Familie undenkbar, denn der Verdienst in Indonesien lässt dies nicht zu. Ayu erklärte uns, dass es für sie bereits Urlaub sei, wenn sie in das eine Stunden entfernte Denpasar fährt, um ganz selten mal Schulunterlagen zu holen. Dieser Ausflug wird dann jedes Mal zelebriert und mit Fotos halten sie den Ausflug fest. Sie träumt davon, irgendwann mal mit ihrer Familie nach Shanghai zu reisen, doch so sagte sie selber, dieser Wunsch wird wohl nie in Erfüllung gehen. Wenn man sich überlegt, dass unsereins durch die Weltgeschichte reist und so viel erlebt und eine Familie, die ebenfalls hart arbeitet niemals die Chance bekommen wird, irgendetwas von der Welt zu sehen, ist das schon traurig. Aber Ayu ist trotz ihrer Situation ein fröhlicher herzlicher Mensch, der viel lacht und viel betet. Wenn man nie ein anderes Leben gehabt hat, ist man wahrscheinlich wirklich glücklich, nur sollte es uns zum Nachdenken anregen.

Bali unbearbeitet (97 von 111)

Am nächsten Tag ging es schon weiter für uns. Auf geht´s nach Gili Trawangan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert